Topic outline

  • Die Vorbereitung und Ankunft / Preparation and arrival

    Die Reise beginnt in Deutschland mit langer Hose und einem Pullover. Denn am Tag des Aufbruchs herrschen in Deutschland noch sehr frische Temperaturen am Morgen. Außerdem habe ich meinen Reiserucksack auf dem Rücken (60 Liter) und einen kleineren Daypack (30 Liter) vorne umgeschnallt.
    Das Packen am Vortag war relativ schnell erledigt. Obwohl ich vier Monate unterwegs war, habe ich versucht, mich auf das Nötigste zu beschränken und blieb mit meinem großen Rucksack unter 14 Kilogramm. Dabei fällt das meiste Gewicht auf Kleidung, ein paar technische Geräte, eine kleine Reiseapotheke und einen gefüllten Kulturbeutel.
    Durch das leichte Gepäck habe ich mir die Option offengehalten, auch noch andere Teile des Landes zu erkunden, ohne einen halben Hausrat mitzuschleppen.
    Mein Flug von Deutschland nach Kenia ging von München aus. Das Haus musste ich schon um 5 Uhr morgen verlassen, um rechtzeitig am Flughafen anzukommen.
    Begleitet wurde ich von meiner Schwester, die nicht nur beim Tragen half, sondern auch emotionalen Beistand geleistet hat. Gemeinsam fuhren wir mit der S-Bahn zum Flughafen.
    Als ich mich von meiner Schwester verabschiede, wird mir nochmals bewusst, was für ein langer Weg vor mir liegt. Der erste Flug wurde durch AirFrance durchgeführt, insgesamt musste ich zweimal umsteigen. Von München flog ich zuerst nach Paris. Hier am Flughafen hatte ich 3 Stunden Aufenthalt, sodass ich genug Zeit hatte, um umzusteigen und das richtige Gate zu finden. Außerdem blieb noch ein wenig Zeit für einen kleinen Snack, denn auf dem Flug von München nach Paris gab es nichts Nennenswertes.
    Von Paris ging es dann nach Nairobi, ein langer Flug, der nochmal für ein Schläfchen genutzt wurde. In Nairobi angekommen, stand dann nochmal ein Umstieg an, um von dort einen Flieger nach Mombasa zu nehmen. Hier habe ich also zum ersten mal den Boden in dem Land betreten, dass die für vier Monate mein neues Zuhause sein sollte. In Nairobi musste ich das Gate wechseln und dafür das Hauptgebäude verlassen. Und obwohl es spät am Abend war bekam ich hier zum einen ersten Vorgeschmack auf das Klima und die Menschen.
    So viel sei vorweggenommen: das Klima ist sehr feucht und warm, ein starker Kontrast zu Deutschland. Und auch die Menschen habe ich gleich seit dem ersten Kontakt als sehr freundlich und offen war genommen. Mal sehen, ob sich diese Eindrücke auch nach der gesamten Zeit des Semesters noch bewahrheiten.
    Der Flughafen in Nairobi ist relativ unspektakulär im Vergleich zu den großen europäischen Flughäfen – immerhin ist es der Hauptstadt Flughafen. Nach einem weiteren mehrstündigen Aufenthalt an diesem Flughafen ging es endlich zur finalen Station der Anreise, es ging nach Mombasa.
    Sehr müde in Mombasa angekommen, musste ich erstmal auf meine Kommilitonen und Sissi Closs, meine betreuende Professorin aus Karlsruhe, warten. Nach dem langen Flug war es etwas anstrengend allein dort zu warten, aber leider war es nicht möglich einen Flieger mit den anderen zu nehmen.
    Also saß ich dort am Flughafen in Mombasa und habe versucht noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Und während ich dort saß, wurde ich immer wieder von Taxifahrern angesprochen, weil ich doch recht einsam ausgesehen haben muss. Auf jeden Fall sehr nett von den Fahrern gemeint. Ganz langweilig wurde es aber nicht, da ich am Flughafen schon ersten Kontakt mit den einheimischen Tieren sammeln konnte, in Form von Affen, die auf dem Gelände und den Dächern herumlaufen.
    Nach ca. fünf Stunden landete dann das Flugzeug meiner Professorin. Ab da hieß es dann nochmals eine Stunde auf meine Kommilitonen warten – Greta, Lara, Valeria und Julien. Aber diese Stunde ging sehr schnell vorbei.
    Das Wiedersehen mit meinen Kommilitonen war sehr spannend, immerhin würden wir die nächsten Monate sehr viel Zeit miteinander verbringen. Außerdem kam leider das Gepäck von Greta nicht an. Das war erstmal ein kleiner Schock für alle und vor allem für Greta, aber das Nötigste war glücklicherweise im Handgepäck. Greta hat deshalb ihre Kontaktdaten am Schalter hinterlassen und die Adresse von einem Hotel angegeben, wo das Gepäck hingeschickt werden konnte.
    Nachdem wir nun vollzählig waren, konnten wir nun zu unserer Transportmöglichkeit aufbrechen. Vom Flughafen Mombasa wurden wir von Sifah und einem Freund von ihm mit einem Kleinbus abgeholt. Sifah ist ein langjähriger Bekannter von Prof. Closs und engagiert sich, wie sie, in einem Verein namens WEIKE (Women Empowerment in Kenya e.V.). So sind wir also alle in den kleinen Bus eingestiegen und haben so einen ersten Eindruck bekommen was es heißt in Kenia von A nach B zu kommen. Das heißt der Bus war vollgepackt und jeder Quadratmeter gut ausgenutzt. Außerdem zeigen die Straßen in Kenia ein gemischtes Bild, ihren Zustand betreffend. Doch obwohl die Straßen sehr holprig sind und die Verkehrsregeln auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren, sind wir alle heil und doch auch erschöpft angekommen.

    Die erste Nacht haben wir dann im Dhows Inn verbracht, einem Hotel im Stadtteil Mnarani. Das Hotel war einfach ausgestattet bot jedoch alles wichtige, wie Moskitonetze fließendes Wasser und Strom. Viele dieser Dinge mögen auf den ersten Blick selbstverständlich sein, aber im Laufe meines Aufenthaltes habe ich sie sehr zu schätzen gelernt. Die erste Nacht war leider nicht besonders erholsam, da sehr laute Musik von einem Club aus der Nachbarschaft zu hören war. Aber auch das ist eine Sache, die nicht so ungewöhnlich für Kenia ist – wie sich herausstellen sollte. Trotzdem bin ich in der ersten Nacht sehr schnell eingeschlafen, was zum Großteil an der langen Reise lag, aber auch an den ganzen neuen und aufregenden Eindrücken, wie dem Klima, der Natur, den Menschen und der Kultur in Kenia.


    The journey begins in Germany with long trousers and a jumper. Because on the day of departure, temperatures in Germany are still very fresh in the morning. I also have my travel backpack on my back (60 litres) and a smaller daypack (30 litres) strapped to the front.
    Packing the day before was done relatively quickly. Although I was on the road for four months, I tried to limit myself to the bare essentials and stayed under 14 kilograms with my large backpack. Most of the weight was clothing, a few technical devices, a small first-aid kit and a filled toiletry bag.
    By keeping my luggage light, I kept the option open to explore other parts of the country without lugging around half a household.
    My flight from Germany to Kenya was from Munich. I had to leave the house at 5 a.m. in order to arrive at the airport in time.
    I was accompanied by my sister, who not only helped with the carrying, but also provided emotional support. Together we took the S-Bahn to the airport.
    As I said goodbye to my sister, I realised once again what a long road lay ahead of me. The first flight was operated by AirFrance, and I had to change planes twice. From Munich, I first flew to Paris. Here at the airport I had a 3-hour layover, so I had enough time to change planes and find the right gate. There was also a little time for a snack, because there was nothing worth mentioning on the flight from Munich to Paris.
    From Paris, it was off to Nairobi, a long flight that was used for another nap. When I arrived in Nairobi, I had to change planes again to take a flight to Mombasa. This was the first time I stepped on the ground in the country that was to be my new home for four months. In Nairobi, I had to change gates and leave the main building. And although it was late in the evening, I got a first taste of the climate and the people.
    Let me say this much in advance: the climate is very humid and warm, a stark contrast to Germany. I also noticed that the people were very friendly and open right from the first contact. Let's see if these impressions remain true after the entire semester.
    The airport in Nairobi is relatively unspectacular compared to the big European airports - after all, it is the capital city airport. After another stay of several hours at this airport, we finally made our way to the final stop of the journey, Mombasa.
    After arriving very tired in Mombasa, I had to wait for my fellow students and Sissi Closs, my supervising professor from Karlsruhe. After the long flight, it was a bit tiring to wait there alone, but unfortunately it was not possible to take a plane with the others.
    So I sat there at the airport in Mombasa and tried to catch up on some sleep. And while I was sitting there, I was repeatedly approached by taxi drivers because I must have looked quite lonely. In any case, the drivers were very nice. But it wasn't completely boring, because at the airport I was able to have my first contact with the local animals, in the form of monkeys running around on the grounds and the roofs.
    After about five hours, my professor's plane landed. From then on, I had to wait another hour for my fellow students - Greta, Lara, Valeria and Julien. But this hour passed very quickly.
    The reunion with my fellow students was very exciting, after all, we would be spending a lot of time together over the next few months. Unfortunately, Greta's luggage didn't arrive. That was a bit of a shock for everyone at first, and especially for Greta, but luckily the essentials were in her hand luggage. Greta therefore left her contact details at the counter and gave the address of a hotel where the luggage could be sent.
    Now that we were complete, we could leave for our transport option. From Mombasa airport we were picked up by Sifah and a friend of his in a minibus. Sifah is a long-time acquaintance of Prof. Closs and, like her, is involved in an association called WEIKE (Women Empowerment in Kenya e.V.). So we all got on the small bus and got a first impression of what it means to get from A to B in Kenya. That means the bus was packed and every square metre was well used. In addition, the roads in Kenya show a mixed picture regarding their condition. But although the roads are very bumpy and the traffic rules were not apparent at first glance, we all arrived safely and yet also exhausted.


    We spent the first night at Dhows Inn, a hotel in the Mnarani district. The hotel was simply furnished but offered everything important, such as mosquito nets, running water and electricity. Many of these things may seem obvious at first glance, but in the course of my stay I came to appreciate them very much. The first night was unfortunately not very restful, as there was very loud music from a club in the neighbourhood. But this is another thing that is not so unusual for Kenya - as it should turn out. Nevertheless, I fell asleep very quickly the first night, which was largely due to the long journey, but also to all the new and exciting impressions, such as the climate, nature, people and culture in Kenya.



    • Die ersten Tage und die neue Umgebung / The first days and the new environment

      Am zweiten Tag nach der Ankunft stand der „Umzug“ in unser Zuhause für die nächsten Monate an. Wir haben uns auf den Weg zum Campus gemacht. Dabei gab es dann auch gleich die erste TukTuk-Fahrt (die erste von unzähligen).

      On the second day after arrival, it was time to "move" into our home for the next few months. We made our way to the campus. This included our first tuk-tuk ride (the first of countless).

      Unser neues Zuhause

      Das Haus machte auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Wir fünf Studierenden aus Karlsruhe hatten zwei Haushälften zur Verfügung, die ein Erdgeschoss und ein Obergosch beherbergten. Jede Hälfte war mit drei Schlafzimmern im Obergeschoss ausgestattet, die groß genug für ein Bett und einen in die Wand integrierten Kleiderschrank waren. Außerdem hatte jede Hälfte ein Badezimmer im Obergeschoss und ein Gäste-WC im Erdgeschoss. Außerdem im Erdgeschoss war die Küche und hier hat sich so einiges abgespielt. Zwar war hier ein Elektroherd, aber die Herdplatten liefen nur auf Sparflamme. An Kochen war so fast nicht zu denken, vor allem nicht, wenn man hungrig war, denn das hätte eine Ewigkeit gedauert. Glücklicherweise haben wir sehr schnell einen Gaskocher bekommen. Dieser bestand aus einer Gasflasche (ca. 30cm hoch) und einem Aufsatz, um dort einen Topf oder eine Pfanne draufzustellen. Das hat erstaunlich gut funktioniert und wer schon einmal mit Gas gekocht hat, der weiß, wie schnell und unkompliziert das funktioniert. Bei uns wurde der Gaskocher schnell zu unserer Hauptkochquelle.
      Auch in der Küche war ein Kühlschrank, der bei den heißen und feuchten Temperaturen sehr wichtig war. Lebensmittel sind bei den tropischen Bedingungen sehr schnell faul geworden. Ein weiterer Vorteil des Kühlschranks, Ungeziefer kann nicht so einfach an die Lebensmittel. Denn im Haus haben sich von Zeit zu Zeit ein paar Besucher eingeschlichen. Das waren dann zum Beispiel Ameisen, Hundertfüßer, Frösche und andere kleine Krabbeltiere. Im Großen und Ganzen hat sich der Besuch von Insekten und Reptilien aber sehr in Grenzen gehalten. Auch in den Vorratsschränken versteckten sich zum Glück nur sehr selten unliebsame Mitbewohner.
      Ein weiterer Grund, warum die Küche bei uns ein viel besuchter Ort war, war die Möglichkeit, um Wäsche zu waschen. Obwohl die Zeiten von Hotel Mama schon seit geraumer Zeit vorbei sind, das war nochmal der nächste Schritt. In der Küche gab es neben dem „normalen“ Waschbecken für den Abwasch noch ein weiteres Becken am Ende des Raumes für die Wäsche. Anfangs hatte ich erwähnt, dass ich möglichst sparsam packen wollte. Das habe ich beim Wäschewaschen definitiv nochmals gemerkt. Mit Kleidung für nur 7 Tage, ist die Konsequenz gewesen, einmal die Woche Waschtag zu haben. Dazu kommt noch, dass die Kleidung selten mehr als einen Tag durchgehalten hat. Das lag zum einen an dem heißen Wetter und dem daraus resultierenden Schweiß, aber auch die sandigen Straßen und die anderen Umwelteinflüsse haben jedes noch so saubere T-Shirt innerhalb von Stunden geschafft. Und das Wäschewaschen hatte es in sich. Trotz meiner geringen Auswahl an Kleidung habe ich mind. 30 min gebraucht, um einen Waschvorgang hinter mich zu bringen. Zuerst hieß es dafür Wasser aufkochen, das ging mithilfe eines Wasserkochers zum Glück sehr schnell. Anschließend kam die Wäsche in einen kleinen Plastikbottich, mangels eines Stopfens für das Waschbecken. Dadurch und weil nicht genügend Kraft in den Armen und Händen vorhanden war, war die Anzahl der Kleidungsstücke begrenzt auf ca. fünf T-Shirts und noch eine kurze Hose dazu. Im nächsten Schritt wurde die Wäsche kurz eingeweicht und dann gut durchgeknetet. Danach stand noch das Auswringen an und das anschließende Aufhängen an der Wäscheleine im Garten. Der ganze Prozess, war so schweißtreibend, dass man das T-Shirt, welches man beim Waschen anhatte, auch gleich mit waschen konnte. Nach dem Waschen war also meist eine Dusche angesagt. Um den Vorgang etwas angenehmer zu gestalten, hat sich als gute Waschzeit der Morgen oder frühe Vormittag herausgestellt. Dadurch war es einerseits noch nicht zu heiß und andererseits hatte die Wäsche genug Zeit, um innerhalb eines Tages zu trocknen. Die Wäsche auf der Leine zu vergessen war aus zwei Gründen nicht besonders ratsam. Zum einen wurde es in der Nacht meistens so feucht, dass mit der Wäsche selbiges passierte. Dann musste man wieder den halben Tag warten, um sie trocken abhängen zu können. Oder mit ein wenig Pech, regnete es in der Nacht und die Wäsche war noch nasser als nach dem Auswringen. Es gab auch Phasen, in denen es mehrere Tage ununterbrochen regnete. Da war ein gutes Klamotten-Management notwendig. Meine Mitbewohnerin Paula, hat in einer solchen Regenphase kurzerhand entschlossen die Wäscheleine nach drinnen, in die Küche zu verlegen. Aber das war aus Platzgründen nicht die eleganteste Methode und trocken wurde die Wäsche aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch nicht so wirklich ohne Sonneneinstrahlung.
      Im Nachhinein hätte ich nicht gedacht, dass das Waschen von Wäsche einmal einen so großen Teil in meinem Alltag einnehmen könnte, aber da habe ich mich wohl geirrt. Denn das Waschen in Kilifi benötigte Zeit und auch etwas Planung. Denn um Wäsche zu waschen musste das Wetter beobachtet und auch die Waschzeiten der anderen berücksichtigt werden. Und obwohl, oder vielmehr gerade, weil das Waschen so viel Zeit in Anspruch genommen hat, bin ich umso dankbarer in Deutschland eine Waschmaschine benutzen zu können.
      Weiter geht die Hausführung mit dem Wohnzimmer. Wahrscheinlich der Ort, an dem ich die meiste Zeit verbracht habe. Hier wurde gegessen, gechillt, gearbeitet und Gäste empfangen. Das Wohnzimmer war der Mittelpunkt unseres Hauses, so wie in Deutschland auch. Das Wohnzimmer war gemütlich eingerichtet: es gab einen runden Esstisch mit Stühlen, einen kleinen Fernseher (der aber nie eingeschaltet wurde), einen kleinen Couchtisch, der auf einem Teppich stand, und zwei Sofas. Das Wohnzimmer war auf jeden Fall mehr als groß genug für uns drei (Paula, Greta, ich) und bot genug Ausweichmöglichkeiten, damit wir uns nicht auf die Nerven gehen mussten. Sogar für Besuch gab es ausreichend Platz. An einem Abend haben wir fast 10 Personen empfangen und alle zusammen in unserm Wohnzimmer gegessen.
      Das Wohnzimmer hatte auch direkt einen Zugang zu unserer Terrasse und dem Garten. Die Terrasse wurde auch gleich für mehrere Gelegenheiten genutzt. So war sie meist der Ort, um zu frühstücken, diente aber auch als Outdoor-Gym und als Outdoor – Office. Die Terrasse war überdacht und somit auch bei Regen benutzbar. Allerdings kamen gegen Abend die ersten Moskitos und die haben den Aufenthalt nicht unbedingt angenehmer gestaltet. Der Garten wurde leider relativ wenig von uns genutzt, aber das verwundert gar nicht so sehr, wenn man bedenkt, dass der Strand nur knappe fünf Minuten von uns entfernt war. Dafür hatten die Kühe umso mehr von unserem Garten, denn die sind zum Rasenmähen gekommen. Auf dem Campusgelände gab es irgendwo eine Farm. Diese habe ich aber leider nie zu Gesicht bekommen, da der Campus ziemlich groß ist. Jedenfalls besitzt diese Farm neben diversen Gemüsesorten und Hühnern auch Kühe. Diese Kühe sind von Zeit zu Zeit frei auf dem Campusgelände der Universität umhergelaufen. Und haben in den Vorgärten der Universitätsunterkünfte gegrast.  Das erste Mal war dieser Anblick sehr skurril und etwas erschrocken habe ich mich auch. Als ich draußen auf der Terrasse das Frühstück vorbereiten und dafür den Tisch decken wollte, stand auf einmal eine Kuh dort. Eine einzelne. Gemütlich stand sie ca. zwei Meter von mir entfernt und hat sich seelenruhig an unserem Gras bedient. Anfangs war ich verwundert und dachte, dass diese Kuh vielleicht entflohen ist. Als ich nochmals aus der Küche gekommen bin, um die restlichen Dinge für das Frühstück zu holen, waren auf einmal zwei Kühe in unserem Garten, immer noch seelenruhig vor sich hingrasend. Und als ich mich dann umgesehen habe, entdeckte ich rund um das Haus und auch außerhalb unseres Gartens Kühe, eine ganze Herde. Die Kühe waren aber zum Glück sehr friedlich, sind noch einige Zeit durch den Garten und die Gegend gelaufen und anschließend weitergezogen.
      Das war nicht das letzte Mal, dass sich die Kühe an unserem Gartenbuffet bedient haben. Aber nach der anfänglichen Verwunderung war es jedes Mal schön, wenn die Kühe gekommen sind. Schon von unseren Zimmern im Obergeschoss konnte man morgens noch aus dem Bett hören, wie die Kühe durch das Gras streiften und das saftige Grün aus dem Boden rissen, um es zu fressen.
      Außerdem gab es zwei Bäder in unserer Haushälfte. Das untere Bad war das Gästebad. Klein, aber funktionell, trifft es wohl am ehesten. Ein WC und ein kleines Waschbecken, mehr braucht es wohl nicht, mehr gab es aber auch nicht. Das besondere an unserem Gäste-WC war, dass wir einen kleinen Gast hatten. Für ein paar Tage nistete sich ein kleiner Frosch ein. Diesen konnte man aber nur bemerken, wenn man die Spülung betätigte, denn erst dann wurde er sichtbar – und zwar auf dem Weg nach unten. Aber unser kleiner Freund hat sich nicht unterkriegen lassen und verweilte noch einige Tage bei uns im Badezimmer.
      Etwas spektakulärer war da unser Badezimmer im Obergeschoss. Dieses bot nämlich neben WC und Waschbecken, mehr Platz und die Dusche. Auf den ersten Blick war die Dusche sehr gewöhnungsbedürftig. Auf den zweiten änderte sich das allerdings auch nicht. Die Dusche war eine betonierte Fläche mit Fliesen an den Wänden. Aus der Wand reckte sich ein Duschkopf. Das eigentlich problematische an der Dusche war die geringe Menge an Wasser, die herauskam. Der Wasserdruck war nicht besonders hoch, überspitz gesagt rann das Wasser die Wand herunter, was natürlich nicht ganz der Realität entspricht. Aber viel Wasser war es eben auch nicht.
      Warmes Wasser gab es nicht, allerdings habe ich das auch nie vermisst. Ganz im Gegenteil, die kalte Dusche am Abend vor dem Schlafen oder am Morgen nach dem Aufstehen tat immer sehr gut. Wenn das Wasser (mal wieder) ausgefallen ist, wurde mit einem Eimer oder kleinen Kanistern geduscht. Daher weiß ich jetzt, dass zum Duschen fünf Liter Wasser reichen können.
      Insgesamt war das Haus, samt Garten für die gesamte Zeit des Aufenthaltes eine mehr als ausreichende Unterkunft. Denn obwohl wir im Vergleich zu Deutschland durchaus Abstriche hinnehmen mussten, lebten wir für kenianische Standards auf einem sehr guten Niveau. Uns hat es die Zeit an nichts gefehlt (außer fließendes Wasser).
      Zusätzlich mussten wir uns nur um wenige Dinge kümmern. Denn ebenfalls auf dem Campusgelände war das Ressource Center, mit dem Hauptverantwortlichen Eric. Das Ressource Center beherbergt Unterkünfte auf dem Campus für Gäste und Besucher. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Vorträge oder Tagungen an der Pwani University gehalten werden. Außerdem hat das Ressource Center und deren Mitarbeiter sich um unser Facility Management gekümmert. D.h. wir hatten zweimal die Woche eine Reinigung für das Haus. Aber auch andere Dinge wurden für uns erledigt: wie schon erwähnt, standen in der Küche ein Elektroherd, der zum Kochen nur sehr eingeschränkt nutzbar war. Deswegen hat uns das Ressource Center einen Gaskocher besorgt. Und auch wenn die Wassertanks leergelaufen sind, war das Ressource Center zur Stelle und brachte uns Wasserkanister, die bis zu 20l fassten.
      Und obwohl Eric, der Leiter des Ressource Centers sehr kompetent und meistens zuverlässig war, hat sich jedoch manchmal auch hier die kenianische Lässigkeit gezeigt. So z.B. bei unseren Ventilatoren, die uns von Anfang an versprochen, jedoch bis zum Schluss nie installiert wurden.

      Our new home

      The house made a very good impression at first sight. We five students from Karlsruhe had two halves of the house at our disposal, which housed a ground floor and an upper floor. Each half was equipped with three bedrooms upstairs, large enough for a bed and a wardrobe integrated into the wall. In addition, each half had a bathroom upstairs and a guest toilet downstairs. Also on the ground floor was the kitchen and this is where things happened. There was an electric cooker, but the hobs were only on low heat. Cooking was almost out of the question, especially if you were hungry, because it would have taken ages. Fortunately, we got a gas cooker very quickly. This consisted of a gas bottle (about 30cm high) and an attachment to put a pot or pan on. It worked amazingly well and anyone who has ever cooked with gas knows how quickly and easily it works. In our house, the gas cooker quickly became our main cooking source.
      There was also a fridge in the kitchen, which was very important in the hot and humid temperatures. Food went rotten very quickly in the tropical conditions. Another advantage of the fridge, bugs can't get to the food so easily. Because a few visitors crept into the house from time to time. These were, for example, ants, centipedes, frogs and other small creepy-crawlies. On the whole, however, the visits of insects and reptiles have been very limited. Fortunately, there were only very few unwelcome inhabitants hiding in the storage cupboards.
      Another reason why the kitchen was a much frequented place in our house was the possibility to do laundry. Although the days of Hotel Mama have been over for quite some time, that was the next step again. In the kitchen, apart from the "normal" sink for washing up, there was another sink at the end of the room for laundry. At the beginning I had mentioned that I wanted to pack as sparingly as possible. I definitely noticed that again when doing laundry. With clothes for only 7 days, the consequence has been to have wash day once a week. On top of that, the clothes rarely lasted more than one day. This was partly due to the hot weather and the resulting sweat, but the sandy roads and other environmental factors also made any T-shirt, however clean, last within hours. And the laundry had its work cut out for it. Despite my limited choice of clothes, it took me at least 30 minutes to complete one wash. First, I had to boil water, which fortunately went very quickly with the help of a kettle. Then the laundry was put into a small plastic tub, because there was no stopper for the sink. Because of this and because there was not enough strength in the arms and hands, the number of clothes was limited to about five T-shirts and one pair of shorts. The next step was to soak the clothes briefly and then knead them well. Then it was time to wring them out and hang them on the clothesline in the garden. The whole process was so sweaty that you could wash the T-shirt you were wearing at the same time. So after washing, a shower was usually the order of the day. To make the process a little more pleasant, the morning or early morning turned out to be a good time for washing. On the one hand, it was not yet too hot and on the other hand, the laundry had enough time to dry within a day. Leaving the laundry on the line was not very advisable for two reasons. Firstly, it usually got so humid during the night that the same thing happened to the laundry. Then you had to wait half the day to hang them out to dry. Or, with a bit of bad luck, it rained during the night and the laundry was even wetter than after wringing it out. There were also phases when it rained continuously for several days. Good clothes management was necessary. My flatmate Paula decided to move the washing line indoors to the kitchen during one of these rainy periods. But for reasons of space, this was not the most elegant method, and the laundry did not really dry without sunlight due to the high humidity.
      In retrospect, I would not have thought that washing clothes would be such a big part of my everyday life, but I was wrong. Because washing in Kilifi took time and also some planning. Because in order to wash clothes, the weather had to be observed and the washing times of the others had to be taken into account. And although, or rather because, washing took so much time, I am all the more grateful to be able to use a washing machine in Germany.
      The tour of the house continues with the living room. Probably the place where I spent most of my time. This is where we ate, chilled, worked and received guests. The living room was the centre of our house, just like in Germany. The living room was cosily furnished: there was a round dining table with chairs, a small TV (but it was never switched on), a small coffee table that stood on a carpet, and two sofas. The living room was definitely more than big enough for the three of us (Paula, Greta, me) and offered enough fallback options so that we didn't get on each other's nerves. There was even enough room for visitors. One evening we hosted almost 10 people and all ate together in our living room.
      The living room also had direct access to our terrace and the garden. The terrace was also used for several occasions. It was mostly the place to have breakfast, but also served as an outdoor gym and an outdoor office. The terrace was covered and therefore usable even when it rained. However, the first mosquitoes came towards evening and they did not necessarily make the stay more pleasant. Unfortunately, we didn't use the garden very much, but that's not surprising considering that the beach was only five minutes away. But the cows enjoyed our garden all the more, because they came to mow the lawn. There was a farm somewhere on campus. Unfortunately, I never got to see it because the campus is quite big. Anyway, this farm has cows as well as various vegetables and chickens. From time to time, these cows roamed freely around the university campus. And grazed in the front gardens of the university accommodation.  The first time I saw them, it was very bizarre and I was a bit scared. When I was outside on the terrace preparing breakfast and setting the table, there was suddenly a cow standing there. A single one. She stood comfortably about two metres away from me and calmly helped herself to our grass. At first I was surprised and thought that maybe this cow had escaped. When I came out of the kitchen again to get the rest of the things for breakfast, there were suddenly two cows in our garden, still calmly grazing away. And when I looked around, I discovered cows all around the house and also outside our garden, a whole herd. But fortunately the cows were very peaceful, walked around the garden and the area for some time and then moved on.
      This was not the last time the cows helped themselves to our garden buffet. But after the initial amazement, it was nice every time the cows came. Even from our rooms on the upper floor, you could hear the cows roaming through the grass in the morning, tearing the lush greenery out of the ground to eat it.
      There were also two bathrooms in our half of the house. The downstairs bathroom was the guest bathroom. Small, but functional, probably sums it up best. A toilet and a small washbasin, that's all you need, but that's all there was. The special thing about our guest bathroom was that we had a little guest. For a few days, a small frog took up residence. But you could only notice it when you flushed the toilet, because only then did it become visible - on its way down. But our little friend didn't let it get him down and stayed with us in the bathroom for a few more days.
      Our bathroom upstairs was a bit more spectacular. Besides the toilet and washbasin, it offered more space and a shower. At first glance, the shower took some getting used to. At second glance, however, this did not change. The shower was a concrete surface with tiles on the walls. A shower head stuck out of the wall. The real problem with the shower was the small amount of water that came out. The water pressure was not particularly high, to put it bluntly, the water ran down the wall, which of course does not quite correspond to reality. But it wasn't much water either.
      There was no hot water, but I never missed it. On the contrary, the cold shower in the evening before sleeping or in the morning after getting up was always very good. If the water failed (again), we showered with a bucket or small canisters. So now I know that five litres of water can be enough for a shower.
      All in all, the house, including the garden, was more than adequate accommodation for the entire time of our stay. Although we had to make some concessions compared to Germany, we lived at a very good level by Kenyan standards. We didn't lack for anything (except running water).
      In addition, we only had to worry about a few things. Because also on the campus grounds was the Resource Centre, with Eric the main person in charge. The Resource Centre houses on-campus accommodation for guests and visitors. This is the case, for example, when lectures or conferences are held at Pwani University. In addition, the Resource Centre and their staff took care of our facility management. That is, we had cleaning for the house twice a week. But other things were also taken care of for us: as already mentioned, there was an electric cooker in the kitchen, which was of very limited use for cooking. Therefore, the resource centre got us a gas cooker. And even when the water tanks ran empty, the Resource Centre was there to bring us water canisters that held up to 20 litres.
      And although Eric, the manager of the resource centre, was very competent and mostly reliable, sometimes the Kenyan nonchalance showed itself. This was the case, for example, with our fans, which we were promised from the beginning, but which were never installed until the end.

      Die Uni und die Umgebung erkunden

      Gleich in der ersten Woche stand dann auch eine kleine Führung an. Hier hat uns Edith an die Hand genommen. Edith war unsere Hauptansprechpartnerin vor Ort, die wir auch schon von der Spring School in Karlsruhe kannten. Ohne sie wäre der Austausch wahrscheinlich nicht so problemlos abgelaufen. Denn sie ist nicht nur eine gute Seele, sondern auch noch ein wahres Organisationstalent mit Durchsetzungsvermögen. Für den ersten Rundgang führte uns Edith über den Campus und zeigte uns wie wir uns zurechtfinden konnten. Das Campusgelände ist sehr weitläufig und es gibt viel zu entdecken.
      Überall waren tropische Pflanzen zu finden, es gab sogar einen botanischen Garten. Das Campusgelände ist groß genug, um dort einen Spaziergang zu unternehmen. Unsere Unterkunft war direkt am Eingang des Geländes nahe dem imposanten und bewachten Eingangstor. Wir hatten es nicht weit zu den Vorlesungsräumen, maximal drei Minuten zu Fuß. Auf der anderen Seite des Geländes gab es eine Bibliothek, die recht neu zu sein schien. Ein sehr großes Gebäude mit einer verspiegelten Glasfront. Außerdem befinden sich weitere Unterkünfte für Studierende auf dem Gelände. Hier waren hauptsächlich Studierende aus dem Bachelor während unseres Aufenthaltes untergebracht. Anfangs, als die Bachelorkurse noch nicht stattfanden, war der Campus sehr leer, denn der Hauptteil der Studierenden besteht aus Bacheloranten. Außerdem schienen die meisten Masteranten nicht auf dem Campus zu wohnen, sondern zu pendeln.
      Im direkten Anschluss an den Rundgang sind wir zusammen zu Mother Biggi gegangen. Mother Biggi war der Inbegriff an kenianischer Küche. Die kleine Suppenküche war nur ein kleiner Bretterverschlag, von außen sehr unscheinbar und auf den ersten Blick gar nicht als Imbiss zu erkennen. Geführt wurde der Imbiss von Mother Biggi – wie könnte es anders sein. Mother Biggi, oder von manchen nur Mother oder Mama genannt, war eine sehr korpulente und zugleich imposante Erscheinung. Sie führte das Geschäft mit beherztem Ton und hatte ca. drei bis vier Aushilfen, ausschließlich Frauen. Mother Biggi saß die ganze Zeit auf ihrem Stuhl in einer Ecke des Imbisses und kümmerte sich um die Kasse. Wie sie dort so saß, wirkte als würde sie von einem Thron aus über ihr Königreich regieren. Mama war aber stets herzlich und nett zu all ihren Gästen.
      Das Essen bei Mother Biggi war sehr traditionell und einfach. Jeden Tag gab es Pilau-Reis, verschiedenes Gemüse, Soßen und Ugali. Freitags war ein besonderer Tag, denn da gab es Biryani ein besonders leckeres Reisgericht. Auf das Essen werde ich aber nochmals detaillierter eingehen. Nicht nur freitags musste man sich beeilen, um noch etwas ergattern zu können. Mother Biggi hatte prinzipiell nur mittags bis zum frühen Nachmittag geöffnet. Das heißt in ihrer Mittagspause sind viele Leute aus der Umgebung und der Universität zu Mother Biggi geströmt. Am besten ging man also schon vor dem großen Ansturm essen, um ca. 11 Uhr. Danach konnte es durchaus passieren, dass manche Dinge bereits vergriffen waren. Und auch einen Sitzplatz konnte man zur Rush Hour nicht unbedingt ergattern. Das lag zum einen an dem sehr guten Essen und zu anderen an den günstigen Preisen (selbst für Kenia). Satt werden war kein Problem für ein bis zwei Euro. Der klassische Pilau kostete zum Beispiel nur 100 Ksh (<1€). Mama Biggi war somit auch für uns eine häufige Anlaufstelle für ein deftiges Mittagessen.
      Am nächsten Tag wurde der Rundgang, den wir mit Edith hatten, fortgesetzt und wir konnten einige der Offiziellen an der Pwani University kennenlernen. Dabei waren die Leiter einiger Fakultäten und andere Professoren der Universität. Außerdem saßen bei dem Meeting noch Prof. Closs und Simone, eine Freundin von ihr, wir Austauschstudierenden, Paul und Abdallah mit am Tisch. Bei dem Meeting ging es darum, uns gegenseitig einmal kennenzulernen, aber auch darum, ein Projekt des DAAD vorzustellen und grob zu umreißen.
      Dabei handelt es sich um die Einführung des Studiengangs Kommunikation und Medienmanagement an der Pwani University. Das heißt die Inhalte, die in Karlsruhe gelehrt werden, sollen in mehreren Schritten und Ausführungsstufen auch in Kenia angeboten werden. Dies würde den Bachelorstudierenden noch mehr Perspektiven geben und interessante Lehrinhalte auch in Kenia ermöglichen. Dabei gibt es verschiedene Szenarien, wie zum Beispiel die KMM Inhalte als zusätzliche Inhalte und Profil- Spezialisierungsfächer anzubieten.
      Im Anschluss an das Meeting gab es ein kleines Buffet das festlich hergerichtet war. Alle Teilnehmer sind zum Mittagessen in das Ressource Center gegangen. Hier wurde ein Buffet aufgebaut, welches die verschiedensten kenianischen Speisen bot. Vom klassischen Pilau, über einen Kartoffeleintopf bis hin zu Chapati gab es eine reiche Auswahl in sehr entspannter Atmosphäre.
      Um das Kennenlernen mit allen abzuschließen, haben sich die „ Jungen und Wilden“ (Greta, Lara, Julien, Valeria, Paul, Abdallah und ich) dazu entschlossen abends noch in eine Bar zu gehen. Dafür haben wir uns das Kavenya ausgesucht, welches direkt gegenüber des Unigeländes liegt.

      Exploring the university and the surrounding area

      Right in the first week, we had a small guided tour. Edith took us by the hand. Edith was our main contact person on site, whom we already knew from the Spring School in Karlsruhe. Without her, the exchange probably wouldn't have gone so smoothly. She is not only a good soul, but also a real organisational talent with assertiveness. For our first tour, Edith led us around the campus and showed us how to find our way around. The campus is very spacious and there is a lot to discover.
      Tropical plants were everywhere, there was even a botanical garden. The campus grounds are big enough to take a walk around. Our accommodation was right at the entrance to the grounds near the imposing and guarded entrance gate. We didn't have far to walk to the lecture rooms, a maximum of three minutes. On the other side of the campus there was a library, which seemed to be quite new. A very large building with a mirrored glass front. There is also other accommodation for students on the grounds. This was mainly where students from the Bachelor's programme were accommodated during our stay. At the beginning, when the bachelor courses were not yet taking place, the campus was very empty, because the main part of the students consists of bachelorants. In addition, most of the Master's students did not seem to live on campus, but commuted.
      Immediately after the tour, we went to Mother Biggi together. Mother Biggi was the epitome of Kenyan cuisine. The small soup kitchen was just a small wooden shack, very inconspicuous from the outside and at first glance not recognisable as a snack bar. The snack bar was run by Mother Biggi - how could it be otherwise? Mother Biggi, or just Mother or Mama to some, was a very corpulent and at the same time imposing figure. She ran the business with a spirited tone and had about three to four helpers, all women. Mother Biggi sat on her chair in a corner of the snack bar all the time and looked after the cash register. The way she sat there, it looked like she was ruling her kingdom from a throne. But Mama was always warm and kind to all her guests.
      The food at Mother Biggi's was very traditional and simple. Every day we had pilau rice, various vegetables, sauces and ugali. Friday was a special day because we had biryani, a particularly delicious rice dish. But I will go into more detail about the food again. It was not only on Fridays that you had to hurry to get hold of something. Mother Biggi was only open for lunch until early afternoon. This means that during their lunch break, many people from the surrounding area and the university flocked to Mother Biggi. So it was best to eat before the big rush, at about 11 o'clock. After that, it was quite possible that some things were already sold out. And you couldn't necessarily get a seat at rush hour either. This was partly due to the very good food and partly to the reasonable prices (even for Kenya). Getting your fill was no problem for one or two euros. The classic pilau, for example, cost only 100 Ksh (<1€). Mama Biggi was thus also a frequent place for us to go for a hearty lunch.
      The next day, the tour we had with Edith continued and we were able to meet some of the officials at Pwani University. There were the heads of some faculties and other professors of the university. Also at the meeting were Prof. Closs and Simone, a friend of hers, us exchange students, Paul and Abdallah. The meeting was about getting to know each other, but also about introducing and roughly outlining a DAAD project.
      The project is the introduction of a degree programme in Communication and Media Management at Pwani University. This means that the contents taught in Karlsruhe are also to be offered in Kenya in several steps and stages of implementation. This would give the Bachelor students even more perspectives and make interesting teaching content possible in Kenya as well. There are various scenarios, such as offering the KMM content as additional content and profile specialisation subjects.
      After the meeting, there was a small buffet which was festively prepared. All participants went to the Resource Centre for lunch. Here a buffet was set up, which offered a wide variety of Kenyan dishes. From the classic pilau to a potato stew and chapati, there was a rich selection in a very relaxed atmosphere.
      To finish getting to know each other, the "young and wild" (Greta, Lara, Julien, Valeria, Paul, Abdallah and me) decided to go to a bar in the evening. We chose Kavenya, which is directly opposite the university campus.


      Summerschool

      Nachdem die ersten Tage wie im Flug vergangen sind und wir uns so langsam an die neue Umgebung gewöhnen konnten, stand die Summer School an.
      Die Summer School ist das Pendant zur Spring School, welche in Karlsruhe stattfand und ein elementarer Bestandteil des gesamten Austausches. Die Spring School in Karlsruhe war ein sehr interessantes Event mit viel Spiel und Spaß. Die Teilnehmer waren sowohl aus Karlsruhe als auch aus Kenia. Und für den zweiten Teil, kamen auch noch Vertreter aus ganz Europa nach Karlsruhe dazu.
      In Karlsruhe haben sich die Studierenden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bekam einen kleinen Kochkurs von Rukiah, während die zweite Gruppe den kenianischen Studierenden Karlsruhe per Schnitzeljagd näherbrachte.
      Um die Summer School vorzubereiten kamen noch weitere Studierende aus Karlsruhe aus meinem Mastersemester (Miriam, Nero, Dominik, Belinda). Insgesamt waren die vier für zwei Wochen in Kenia, haben also nicht am regulären Semester teilgenommen. Während wir in unserem Häuschen auf dem Campus untergebracht waren, waren die Leute von der Summer School in einem nahegelegenen Hotel untergebracht. Natürlich mit eigenem Pool, sodass die ein oder andere Besprechung dort stattfand.
      Ein weiterer beliebter Ort um uns zu treffen, war das Hotel von Prof. Closs, der Mnarani Club. Der Mnarani Club bot neben einem Pool noch einen äußerst schönen Strand mit Meerzugang. Der Pool war höher gelegen als die Bucht und bot einen großartigen Ausblick. Ein weiterer Vorteil des Mnarani Club war der WLAN-Zugang und das sowohl am Pool als auch am Strand. So konnte man sich die Arbeit am Laptop für Uniprojekte durchaus versüßen. Ein weiterer Vorteil am Mnarani Club, waren das Essen und die leckeren Getränke. Für mich hat sich der Vanille Milkshake als absolutes Highlight entpuppt.
      Ziel der Summer School an der Universität in Kilifi war es, den Studierenden vor Ort einen groben Überblick der Lehrinhalte aus unserem Master KMM zu vermitteln. Um dies auf möglichst lockere Art und Weise zu schaffen, gliederte sich die Summer School in zwei Teile.
      Der erste bestand in einem Vortrag vor ca. 30 Studierenden und Professoren der Kilifi University, hauptsächlich aus verschiedenen Bachelorstudiengängen. In diesem Vortrag haben wir etwas zur Hochschule in Karlsruhe, unserem Studiengang und Deutschland im Allgemeinem erzählt. Die Studierenden waren sehr aufmerksam und daran interessiert neue Dinge über unser Studium und unsere Kultur zu lernen. Mitunter sind interessante Diskussionen zwischen einzelnen Teilnehmern entstanden.

      Der zweite Teil fand am gleichen Tag statt und war sehr praxisorientiert. Hier haben wir den Studierenden eine kleine Challenge gestellt. Dominik hat in einem kleinen Workshop die Grundkenntnisse von Videoschnitt und Filmgestaltung erklärt. Anschließend haben sich die Studierenden in Gruppen zusammengefunden und mussten ein kleines Introduction-Video filmen und bearbeiten.
      Um zusätzlich den Austauschcharakter dieser Veranstaltung zu fördern, wurde darauf geachtet die kenianischen Studierenden mit den Teilnehmern aus Karlsruhe in den Gruppen zu vermischen. Nachdem die Gruppen festgelegt wurden bin ich mit Zahra, Steve um den Campus gezogen und wir haben ein kurzes Video von uns gedreht. Dabei haben wir ein bisschen Smalltalk geführt und die Nummern ausgetauscht.
      Am Tag der Summer School haben wir dann auch zum ersten Mal Ari und Jacob kennengelernt. Zwei Phd Studierende aus Großbritannien, die ein Auslandssemester in Kilifi in Biologie machten. Wie sich herausstellte zwei sehr angenehme Bekanntschaften, mit denen ich noch viel Zeit verbringen sollte. Die zwei sind bei einer Professorin der Kilifi University untergekommen. Der Name der Professorin war Santi und sie lebte mit ihrem Mann in Kilifi in der Nähe des Bofa Beaches. Santi und ihr Mann kamen aus Südafrika und hatten ein sehr großzügiges Anwesen in Kilifi. Das heißt, dass Ari und Jacob relativ luxuriös gewohnt haben, mit eigenem Pool und Haushaltshilfen, die sich um ihre Wäsche kümmerten.
      Um die Summer School abzuschließen gab es am Abend noch eine Einladung von Prof. Closs in den Mnarani Club. Dort wurde ein leckeres Buffet für uns aufgebaut. Neben uns Studierenden, war auch noch Prof. Koech von der Pwani University anwesend, mit seiner Familie. Gleichzeitig war es der letzte Abend, an dem die Personen, die nur für die Summerschool nach Kenia gereist sind, anwesend waren. Denn für sie stand eine Safari an und dann auch schon die Heimreise. Für uns hingegen begann das Abenteuer erst.


      The Summer School

      After the first few days had flown by and we were able to slowly get used to the new environment, the Summer School was on the agenda.
      The Summer School is the counterpart to the Spring School, which took place in Karlsruhe and is an elementary component of the entire exchange. The Spring School in Karlsruhe was a very interesting event with lots of fun and games. The participants were from Karlsruhe as well as from Kenya. And for the second part, representatives from all over Europe also came to Karlsruhe.
      In Karlsruhe, the students divided into two groups. One group received a small cooking course from Rukiah, while the second group introduced the Kenyan students to Karlsruhe through a scavenger hunt.
      To prepare for the Summer School, other students from Karlsruhe came from my Master's semester (Miriam, Nero, Dominik, Belinda). The four of them were in Kenya for a total of two weeks, so they didn't take part in the regular semester. While we were accommodated in our little house on campus, the people from the Summer School were housed in a nearby hotel. Of course, they had their own pool, so the one or other meeting took place there.
      Another popular place to meet was Prof. Closs' hotel, the Mnarani Club. Besides a pool, the Mnarani Club offered an extremely beautiful beach with sea access. The pool was higher than the bay and offered a great view. Another advantage of the Mnarani Club was the Wi-Fi access, both at the pool and on the beach. This made working on the laptop for university projects a lot sweeter. Another advantage of the Mnarani Club was the food and the delicious drinks. For me, the vanilla milkshake turned out to be an absolute highlight.
      The aim of the Summer School at the university in Kilifi was to give the students a rough overview of the teaching content from our Master KMM on site. In order to do this in the most relaxed way possible, the Summer School was divided into two parts.
      The first part was a lecture in front of about 30 students and professors of Kilifi University, mainly from different bachelor programmes. In this lecture, we told them something about the university in Karlsruhe, our degree programme and Germany in general. The students were very attentive and interested in learning new things about our studies and our culture. Sometimes interesting discussions arose between individual participants.

      The second part took place on the same day and was very practice-oriented. Here we set the students a small challenge. Dominik explained the basics of video editing and film design in a small workshop. Afterwards, the students got together in groups and had to film and edit a small introduction video.
      In order to promote the exchange character of this event, the Kenyan students were mixed with the participants from Karlsruhe in the groups. After the groups were set up, I went around the campus with Zahra and Steve and we filmed a short video of ourselves. We made some small talk and exchanged numbers.
      On the day of the Summer School, we also met Ari and Jacob for the first time. Two Phd students from the UK who were doing a semester abroad in Kilifi in Biology. As it turned out, they were two very pleasant acquaintances with whom I was to spend a lot of time. The two of them stayed with a professor from Kilifi University. The professor's name was Santi and she lived with her husband in Kilifi near Bofa Beach. Santi and her husband came from South Africa and had a very spacious property in Kilifi. This meant that Ari and Jacob lived in relative luxury, with their own pool and domestic help to look after their laundry.
      To round off the Summer School, Prof. Closs invited us to the Mnarani Club in the evening. A delicious buffet was set up for us there. Besides us students, Prof. Koech from Pwani University was also present with his family. At the same time, it was the last evening that the people who had travelled to Kenya only for the Summerschool were present. For them, a safari was on the agenda and then their journey home. For us, on the other hand, the adventure was just beginning.

      • Der Alltag in Kilifi / Everyday life in Kilifi

        Nach der Summer School stand für uns der Alltag in Kilifi an. Anstatt Präsentationen vorbereiten stand einkaufen auf dem Programm, Guthaben für die SIM-Karte aufladen, neue Kontakte knüpfen und mental auf die Vorlesungen vorbereiten.
        Unter der Woche haben wir die Zeit genutzt, um Vorlesungen zu besuchen und die Stadt sowie Umgebung zu erkunden. Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass die Vorlesungen recht zeitnah beginnen sollten, aber da haben wir die kenianische Gelassenheit und die teilweise sehr langsame Bürokratie unterschätzt. Erst ende September haben wir einen ersten Stundenplan erhalten.
        Für den Anfang war das aber gar nicht schlimm, denn so hatten wir noch mehr Zeit die Gegend zu erkunden. Und am Anfang gab es reichlich zu entdecken. Immerhin kann man Kenia fast nicht mit Deutschland vergleichen und das in so vielerlei Hinsicht. Dazu gehören unter anderem die Menschen, die Landschaft, die Kultur, die Transportmöglichkeiten, das Essen und noch so viele andere Dinge, die sich voneinander unterscheiden.

        After the Summer School, everyday life in Kilifi began for us. Instead of preparing presentations, we went shopping, topped up our SIM card, made new contacts and prepared mentally for the lectures.
        During the week, we used the time to attend lectures and explore the city and its surroundings. Originally, we assumed that the lectures would start quite soon, but we underestimated the Kenyan composure and the sometimes very slow bureaucracy. We only received our first timetable at the end of September.
        But that wasn't bad at all for the beginning, because it gave us more time to explore the area. And at the beginning there was plenty to discover. After all, Kenya is almost incomparable to Germany in so many ways. These include the people, the landscape, the culture, the transport options, the food and so many other things that differ from each other.

        Kibaoni – ein eigenes Universum vor den Toren der Uni

        Zu den kleinen Herausforderungen am Anfang zählten zum Beispiel das Besorgen einer SIM-Karte für das Handy. Hier konnten wir aber gleich unsere Mitbewohnerin Paula um Rat fragen, denn sie war schon einige Wochen vor uns in Kilifi angekommen. Von ihr haben wir den Tipp bekommen, dass direkt vor der Uni, auf der anderen Straßenseite ein Mobilfunk-Shop ist.
        In Kenia sind zwei Mobilfunkanbieter sehr verbreitet. Das sind Safaricom und Airtel. Der Shop direkt am Campusgelände hat sich auf Safaricom spezialisiert, deshalb fiel auch für mich die Entscheidung auf Safaricom. Allerdings gab es einen kleinen Haken beim Kauf der Karte, denn um die SIM-Karte zu kaufen musste man sich ausweisen – und zwar mit einem kenianischen Ausweis. Zum Glück ist hier Paul unser Kommilitone eingesprungen und hat gleich einen Schwung SIM-Karten auf seinen Ausweis registrieren lassen.
        Der Mobilshop ist, wie das ganze Viertel vor der Uni, nicht mehr als ein kleiner Bretterverschlag. Hinter einem mit Metallstreben versehenen Fenster, befand sich ein Sitzplatz auf dem meistens Abraham saß. Abraham war usn über den gesamten Aufenthalt eine große Hilfe beim erneuten Aufladen von Guthaben. Für ca. 1000 Ksh gab es erneut ca. 5GB Datenvolumen. Das hat für ein paar Wochen gereicht, je nachdem wie sparsam mit dem Datenvolumen umgegangen ist. Abraham war stets freundlich und geduldig mit uns und immer für einen netten kleinen Plausch zu haben.
        Das Viertel vor den Unitoren trägt den Namen Kibaoni und bietet so ziemlich alles was man für den Alttag benötigt. Hier befand sich der erwähnte Mobilshop, aber auch das nötigste an Gemüse konnte man hier kaufen. Daneben gab es noch kleine Restaurants, Shops die Krimskrams verkauften, wir haben dort z.B. einen Stuhl aus Plastik für unsere Terrasse gefunden, Friseure und abends wurden noch kleine Mobile Kochstationen aufgebaut. Hier wurde dann Hühnchen gegrillt und andere kenianische Street-Food-Spezialitäten serviert. Ab und zu gab es als besonderes Highlight gegrillte Tintenfischstücke – sehr lecker. Auch wenn die Location direkt an der Straße auf den ersten Blick nicht besonders einladen wirkte, lohnt sich ein Besuch abends an einem Essenstand. Die Energie um einen herum, die Geräuschkulisse, das umtriebige Drumherum ist eine tolle Erfahrung. Alle Leckereien konnten auch to go mitgenommen werden. Das haben wir manchmal getan und dann die Zutaten noch zuhause für ein leckeres Abendessen weiterverwendet. Ein weiteres kulinarisches Highlight in Kiaboni sind die Samosas. Diese gab es an mehreren Stellen meist gefüllt mit Linsen und Gewürzen. Ein kleines dreieckiges Samosa kostete nur etwa 25 Ksh. In Kibaoni habe ich auch gelernt das die Währung in Kenia nicht nur Kenia Schilling genannt wird, sondern umgangssprachlich auch Bob. Eine nette kleine Information die aber so einige Verwirrung verhindern konnte.In Kibaoni gab es auch noch viele weitere kleine Buden. So gab es dort eine kleine „Kino-Bude“. Dort lief immer ein Film oder Musik und hat gleich noch die anliegenden Hütten beschallt. Gut besucht war der Stand jedenfalls auch immer. Soweit ich das verstanden habe können dort Filme (mehr oder weniger legal) erworben werden und auf eine private Festplatte überspielt werden.
        Ein weiterer Shop war die Juice-Bar von Fortunate und Danvers (kurz Dan). Die beiden haben an der Pwani Universität studiert. Fortunate war während unseres Aufenthaltes bereits fertig und auf der Suche nach einem Job als Lehrerin. Dan war in seinem letzten Semester, ebenfalls mit dem Ziel Lehrer zu werden. Beide waren sehr nett und haben in ihrer kleinen Hütte selbstgemachte Smoothies verkauft. Die Smoothies waren nicht gestreckt, einfach nur pürierte Früchte. Zur Auswahl gab es Mango, Passion, Avocado und einen Mix. Super billig waren die Fruchtcocktails auch noch – ca. 30 Bob. Die beiden sind uns richtig ans Herz gewachsen. Wir haben uns oft gesehen und waren praktisch Stammkunden bei den beiden.

        Fortunate war die letzten Wochen unseres Aufenthaltes leider nicht mehr da, da sie zu Hause ihrer Familie bei der Arbeit helfen musste. Wie sich nach einiger Zeit auch herausgestellt hatte, waren die beiden schon Eltern. Jedoch haben wir das Kind erst sehr spät kennengelernt, da die zwei das Kind bei Fortunates Eltern untergebracht hatten. Das hatte mehrere Gründe: zum einen die finanzielle Situation in der sich die beiden befanden, denn die Juice-Bar brachte nicht besonders viel ein, obwohl die beiden jeden Tag von frühem morgen bis späten Abend arbeiteten. Auf der anderen Seite war es jedoch auch ein Problem für die sehr traditionelle Familie von Fortunate, dass Dan noch keine Mitgift für die Hochzeit bezahlt hatte. In Kenia ist es immer noch Brauch, dass der Mann eine Mitgift für seine Frau abgibt. Das sind meist Nutztiere wie Ziegen und Kühe, aber auch Geld muss überreicht werden.
        Um die finanzielle Last nicht zu groß auf den Bräutigamen zu schultern gibt es meistens jedoch die Möglichkeit, sich bei der Mitgift von Freunden und Familie unterstützen zu lassen. Doch erst wenn diese Mitgift entrichtet wurde, bekommen Braut und Bräutigam den Segen von der Familie der Braut. In dem Fall von Fortunate und Dan, hat es bei Dan Zeit gebraucht, bis die Mitgift bezahlt werden konnte.
        Deshalb hat das kleine Kind der beiden ungefähr bis zu seinem zweiten Lebensjahr bei seinen Großeltern gelebt. Und auch das ist für deutsche Verhältnisse wieder schwer vorstellbar. Immerhin sind in Deutschland solche Aktionen auch immer mit einem geregelten Umgang mit dem Sorgerecht verbunden. Hier jedenfalls mussten sich Fortunate und Dan erstmal an das Zusammenleben mit dem eigenen Kind gewöhnen. Und das auch unter schwierigen Bedingungen. Einmal waren wir bei Dan zum Essen eingeladen, bei ihm zu Hause, als Fortunate bei ihren Eltern war.
        Dan hat einen riesigen Topf Pilau für uns zubereitet und seine Kochkünste zum Besten gegeben. Zusätzlich gab es noch Jogurt und Obst als Nachspeise. Das Essen war fantastisch und dein ein sehr zuvorkommender Gastgeber. Dort konnte ich dann auch einen Einblick erhalten, wie die Wohnsituation für Dan und seine kleine angehende Familie war. Das Haus lag etwas abseits, der Weg dorthin war sehr beschwerlich und fast nur mit dem Motorrad zu bewältigen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein TukTuk die Strecke schaffen hätte können. An Dans Haus angekommen erwartete uns eine sehr spartanische Unterkunft. Es war sehr dunkel in dem Haus und die Küche sowie das Bad wurden gemeinschaftlich von allen Hausbewohnern geteilt. Dan und Fortunate hatten ein Zimmer zur Verfügung, das gerade für das nötigste reicht. Das Zimmer war ca. 4m x 3m groß und beinhaltete nur ein Bett und wenig Stauraum. Selbst für zwei Personen ist das Zimmer sehr klein und für Besuch oder noch ein Kleinkind werden die zwei wahrscheinlich an die Grenze stoßen, dessen was das Zimmer an Platz hergibt.
        Und trotzdem hat man auch daran gesehen wodurch sich die kenianische Mentalität auszeichnet: trotz schwieriger Bedingungen war Dan ein perfekter Gastgeber und ist stets gut gelaunt gewesen. Davon können sich viele Deutsche eine Scheibe abschneiden, denn auch mit weniger materiellem Besitz ist es nicht unmöglich glücklich, gastfreundlich und herzlich zu sein.
        Fortunate und Dan waren auch gut mit Abraham aus dem Mobilfunkshop befreundet. Und alle drei haben uns sehr unterstützt während unseres Aufenthalts. Sie waren immer hilfsbereit und auch für gute Unterhaltungen zu haben. Durch diese drei habe ich nochmals einen deutlich tieferen Einblick in die Kultur und das Alltagsleben in Kenia bekommen. An einem Abend haben wir alle drei zu uns eingeladen und für sie gekocht. Das war ein sehr schöner Abend und ich hatte das Gefühl wir konnten etwas von der Wärme und Freundlichkeit zurückgeben, die uns die drei erwiesen haben. An dem Abend haben wir Spaghetti gemacht mit Tomatensoße, zwar nicht typisch deutsch, aber immerhin so deutsch, dass unsere Gäste das Gericht noch nicht zuvor gegessen hatten. An dem Abend wurde auch nochmal klar, dass Uhrzeiten in Kenia nur als grobe Orientierungshilfe dienen.
        Verspätungen von einer halben mit ein paar Stunden sind durchaus normal und keinesfalls unhöflich zu verstehen. Das war jedoch ein Punkt, an den ich mich durchaus erstmal gewöhnen musste. Und das trickreiche an der Sache ist, dass nicht alle Personen so unpünktlich sind. Je nach dem mit wem man gerade zu tun hat, ist die Person durchaus sehr pünktlich. Ich denke man muss einfach im Laufe der Zeit herausfinden wie pünktlich die Leute sind, mit denen man viel unternimmt.
        Insgesamt ist diese entspannt entschleunigte Art aber sehr angenehm, vorausgesetzt man lässt sich darauf ein.


        Kibaoni - a universe of its own at the gates of the university

        The small challenges at the beginning included, for example, getting a SIM card for the mobile phone. But we were able to ask our flatmate Paula for advice right away, because she had arrived in Kilifi a few weeks before us. She gave us the tip that there is a mobile phone shop right in front of the university, on the other side of the street.
        Two mobile phone providers are very common in Kenya. They are Safaricom and Airtel. The shop directly on campus specialises in Safaricom, so I also decided on Safaricom. However, there was a small catch when buying the card, because in order to buy the SIM card, you had to prove your identity - with a Kenyan ID card. Luckily, Paul, our fellow student, stepped in and registered a bunch of SIM cards on his ID.
        The mobile shop, like the whole neighbourhood in front of the university, is nothing more than a small wooden shack. Behind a window with metal bars, there was a seat where Abraham usually sat. Abraham was a great help to us during our whole stay to recharge our credit. For about 1000 Ksh, we again got about 5GB of data volume. That was enough for a couple of weeks, depending on how frugal we were with the data volume. Abraham was always friendly and patient with us and always available for a nice little chat.
        The neighbourhood in front of the Unitoren is called Kibaoni and offers pretty much everything you need for everyday life. Here was the mobile shop mentioned above, but you could also buy the most necessary vegetables here. In addition, there were small restaurants, shops selling odds and ends (we found a plastic chair for our terrace, for example), hairdressers and in the evening, small mobile cooking stations were set up. Here, chicken was grilled and other Kenyan street food specialities were served. Every now and then, as a special highlight, there were grilled pieces of octopus - very tasty. Even if the location directly on the street didn't seem particularly inviting at first glance, a visit to a food stall in the evening is worthwhile. The energy around you, the soundscape, the hustle and bustle is a great experience. All the goodies could also be taken to go. We did that sometimes and then used the ingredients for a delicious dinner at home. Another culinary highlight in Kiaboni are the samosas. These were available at several places, mostly filled with lentils and spices. A small triangular samosa cost only about 25 Ksh. In Kibaoni I also learned that the currency in Kenya is not only called Kenya Shilling, but colloquially also Bob. A nice little piece of information that could prevent some confusion. In Kibaoni there were also many other small stalls. There was a small "cinema booth". There was always a film or music playing and it also provided sound for the neighbouring huts. The stand was always well attended. As far as I understood, films could be bought there (more or less legally) and transferred to a private hard drive.
        Another shop was the Juice Bar by Fortunate and Danvers (Dan for short). The two studied at Pwani University. Fortunate had already finished during our stay and was looking for a job as a teacher. Dan was in his last semester, also aiming to become a teacher. Both were very nice and sold homemade smoothies in their little hut. The smoothies were not stretched, just pureed fruit. There was a choice of mango, passion, avocado and a mix. The fruit cocktails were also super cheap - about 30 bob. We really grew fond of the two of them. We saw each other often and were practically regular customers at their place.

        Fortunate was unfortunately not around for the last weeks of our stay, as she had to help her family with work at home. As it turned out after some time, the two of them were already parents. However, we did not get to know the child until very late, as they had placed the child with Fortunate's parents. There were several reasons for this: on the one hand, the financial situation they were in, because the Juice Bar didn't bring in very much, even though the two of them worked every day from early in the morning until late in the evening. On the other hand, it was also a problem for Fortunate's very traditional family that Dan had not yet paid a dowry for the wedding. In Kenya, it is still the custom for the husband to give a dowry for his wife. These are usually farm animals such as goats and cows, but money must also be handed over.
        In order not to shoulder too much of the financial burden on the groom, however, there is usually the possibility of having friends and family help with the dowry. But only when this dowry has been paid do the bride and groom receive the blessing of the bride's family. In the case of Fortunate and Dan, it took time for Dan to pay the dowry.
        Therefore, their little child lived with his grandparents until he was about two years old. And that, too, is difficult to imagine by German standards. After all, in Germany such actions are always connected with a regulated handling of custody. Here, at least, Fortunate and Dan first had to get used to living with their own child. And that too under difficult conditions. Once we were invited to dinner at Dan's house when Fortunate was with her parents.
        Dan prepared a huge pot of pilaf for us and showed off his cooking skills. We also had yoghurt and fruit for dessert. The food was fantastic and your host was very obliging. There I could also get an insight into what the living situation was like for Dan and his small prospective family. The house was a bit out of the way, the way there was very arduous and almost only manageable by motorbike. I am not sure if a TukTuk could have made the distance. When we arrived at Dan's house, very spartan accommodation awaited us. It was very dark in the house and the kitchen and bathroom were shared by all the residents. Dan and Fortunate had one room, which was just enough for the bare necessities. The room was about 4m x 3m and contained only one bed and little storage space. Even for two people, the room is very small and for visitors or a small child, the two of them will probably reach the limit of what the room can offer in terms of space.
        And yet you could also see what distinguishes the Kenyan mentality: despite difficult conditions, Dan was a perfect host and was always in a good mood. Many Germans could take a leaf out of his book, because even with fewer material possessions it is not impossible to be happy, hospitable and cordial.
        Fortunate and Dan were also good friends with Abraham from the mobile phone shop. And all three were very supportive during our stay. They were always helpful and also available for good conversations. Through these three I got a much deeper insight into the culture and everyday life in Kenya. One evening, we invited all three of them to our house and cooked for them. It was a very nice evening and I had the feeling that we could give back some of the warmth and friendliness that they showed us. That evening we made spaghetti with tomato sauce, not typically German, but at least so German that our guests had not eaten the dish before. That evening it also became clear that times in Kenya are only a rough guide.
        Delays of half an hour or a couple of hours are quite normal and not to be understood as rude at all. However, this was something I had to get used to. And the tricky thing is that not everyone is so unpunctual. Depending on who you're dealing with at the time, the person can be very punctual. I think you just have to find out over time how punctual the people you do a lot of things with are.
        Overall, however, this relaxed, decelerated way is very pleasant, provided you let yourself go with it.

        Der Markt

        Der Markt, oder auf Swahili Soko, war neben dem Supermarkt in Kilifi (Tuskys) unsere Anlaufstelle für Lebensmittel. Der Markt war ein Erlebnis – Kilifi komprimiert auf 100 Metern Länge. Das erste mal dort einkaufen war ein wahres Erlebnis. Alles so bunt, so chaotisch und doch so schön!
        Die Früchte und das Gemüse liegen gestapelt an den einzelnen Ständen. Alles sah so schön frisch aus. Die Obstauswahl ist sehr groß und geschmacklich überhaupt nicht mit den Früchten aus den deutschen Supermärkten zu vergleichen. Es scheint so als haben sich die verschiednen Verkäufer auf einige Gemüse oder Obstsorten spezialisiert. So findet man auf dem Markt z.B.: Mangos, Anannas, Orangen, Limetten, Papaya, Avocado, Kartoffeln, Kohl, Tomaten, Zwiebeln, Chilis und vieles mehr.
        Der Markt hat sich in zwei Bereiche aufgeteilt. Es gab einmal den Vorplatz der draußen im freien lag und zusätzlich noch eine lange Halle in der die Stände wie in einer Allee angeordnet waren.

        Nach ein paar Einkäufen auf dem Markt haben sich dann auch langsam Stände herausgestellt, zu deren Stammkäufern wir wurden:

        • Die Tomaten-Frau hat ihren Spitznamen bekommen, da sie ihren Stand direkt am Eingang zur kleinen Halle hatte und dort sehr präsent ihre Tomaten ausstellte. Sie war die Verkäuferin des Vertrauens, wenn es um Tomaten, Zwiebeln und anderes Gemüse ging. Bei ihr war es immer lustig, Greta wurde nach einer gewissen Zeit ihre „Dada“, was in Swahili Schwester bedeutet. Bei der Tomaten Frau haben wir immer zusammen mit ihr gerechnet, wobei sie eindeutig fitter im Kopfrechnen war.

        • Der Avocado-Mann hatte das mit Abstand größte Avocadoangebot auf dem Markt – vielleicht sogar in ganz Kilifi. Ein wenig crazy erschien er aber doch manchmal. Teilweise ein bisschen abwesend, aber immer in plauderlaune. Als Besonderheit gab es hier manchmal eine sehr würzig-scharfe PirPiri-Soße. Leider hatten die Avocados zeitweise keine gute Qualität, deshalb war ich zwischenzeitlich auf der Suche nach einer Alternative, aber das war gar nicht so einfach. Einmal erkundigte sich der Avocado-Verkäufer auch wo denn meine europäischen Freundinnen sind und ob sie denn nicht bereit wären für eine Heirat. Bestimmt war es von ihm nicht nur als Spaß gemeint, aber gelacht haben wir dann trotzdem. Sein Stand war auf der linken Seite direkt vor der Halle.

        • Der Mango-Papaya-Opi unser Verkäufer des Vertrauens, wenn es um Mangos, Papaya und andere exotische Früchte, wie zum Beispiel die Jack-Fruit ging. Sein Englisch war zwar nicht das Beste, aber irgendwie ging es dann trotzdem immer mit der Verständigung. Seine Preise waren unschlagbar und ab und zu gab es noch einen kleinen Bonus obendrauf, das war stets eine sehr nette Geste. Hier haben wir sehr regelmäßig eingekauft und waren deshalb auch etwas erschrocken, als wir ihn nicht an seinem Stammplatz vorgefunden haben. Er wurde durch einen Jugendlichen vertreten – vielleicht sein Enkel. Dieser war leider nicht ganz so herzlich wie unser Mango-Papaya-Opi. Aufgrund seines sehr fortgeschrittenen Alters haben wir uns schon sorgen gemacht, aber nach ein paar Tagen war er dann wieder gesund und munter an seinem Platz und hat uns wieder mit Mangos versorgt.

        • Mein Swahili-Lehrer war zwar nicht mein Swahili-Lehrer versuchte aber trotzdem mir immer wieder ein paar Wörter beizubringen. Meistens waren es die Preise seiner waren, was aber gar nicht so einfach war. Deshalb musste ich auch jede Woche aufs Neue die Preise nochmals auf Englisch nachfragen. Das Angebot war eine Mischung aus Obst und Gemüse. Für mich gab es hier meistens Ananas, Auberginen und Passionsfrüchte.

        Den Markt konnte man in ca. 5 min mit dem Motorrad erreichen. Zurück ging es dann oft mit dem TukTuk. Das war deutlich komfortabler, vor allem mit den ganzen Einkäufen. Jedes Mal aufs Neue war es ein toller Anblick die ganzen frischen Früchte zu sehen und natürlich auch die netten und lustigen Menschen dort.

        The Market

        The market, or Soko in Swahili, was our place to go for food, next to the supermarket in Kilifi (Tuskys). The market was an experience - Kilifi compressed into 100 metres. Shopping there for the first time was a real experience. Everything so colourful, so chaotic and yet so beautiful!
        The fruits and vegetables are stacked at the individual stalls. Everything looked so fresh. The fruit selection is very large and the taste is not at all comparable to the fruit from the German supermarkets. It seems as if the different sellers have specialised in some vegetables or fruits. For example, at the market you can find: Mangos, ananas, oranges, limes, papayas, avocados, potatoes, cabbage, tomatoes, onions, chillies and many more.
        The market was divided into two areas. There was the forecourt, which was outside in the open, and a long hall in which the stalls were arranged like in an avenue.

        After a few purchases at the market, stalls slowly emerged whose regular buyers we got:

        • The tomato woman got her nickname because she had her stall right at the entrance to the small hall and displayed her tomatoes there very presently. She was the trusted seller when it came to tomatoes, onions and other vegetables. It was always fun with her, Greta became her "Dada" after a while, which means sister in Swahili. With the tomato woman, we always did the maths together, although she was clearly fitter at mental arithmetic.
        • The avocado man had by far the largest supply of avocados in the market - maybe even in all of Kilifi. But he did seem a little crazy sometimes. Sometimes a bit absent-minded, but always in a chatty mood. As a speciality, there was sometimes a very spicy-hot PirPiri sauce. Unfortunately, the avocados were not of good quality at times, so I was looking for an alternative in the meantime, but it wasn't that easy. At one point, the avocado vendor asked where my European girlfriends were and whether they were ready for marriage. I'm sure he wasn't just joking, but we laughed anyway. His stand was on the left side directly in front of the hall.
        • The mango-papaya grandpa was our trusted salesman when it came to mangoes, papayas and other exotic fruits, such as jack fruit. His English wasn't the best, but somehow he always managed to communicate. His prices were unbeatable and every now and then there was a little bonus on top, which was always a very nice gesture. We shopped here very regularly and were therefore a bit shocked when we didn't find him at his regular place. He was replaced by a young person - perhaps his grandson. Unfortunately, this one was not quite as cordial as our mango-papaya grandpa. Due to his advanced age, we were worried, but after a few days he was back in good health and supplied us with mangoes again.
        • My Swahili teacher was not my Swahili teacher, but he still tried to teach me a few words. Mostly they were his prices, which was not so easy. That's why I had to ask for the prices again in English every week. The food on offer was a mixture of fruit and vegetables. For me, there were mostly pineapples, aubergines and passion fruits.
        The market could be reached in about 5 minutes by motorbike. Then we often went back by tuk-tuk. This was much more comfortable, especially with all the shopping. Every time it was a great sight to see all the fresh fruits and of course the nice and funny people there.

        Tuskys – Der Supermarkt

        Tuskys war der größte Supermarkt in Kilifi und gehörte zu einer Kette so wie in Deutschland Edeka oder REWE. Im Tuskys gab es so ziemlich alles was man sich nur wünschen konnte. Das musste teilweise aber auch teuer erkauft werden.
        Insgesamt waren die Preise meist ähnlich zu denen in deutschen Supermärkten (eher Discounter). Deshalb haben wir Obst und Gemüse meist auf dem Markt gekauft und Tuskys für den Rest verwendet.
        D.h. im Tuskys haben wir Dinge wie Reis und Nudeln sowie Konserven, wie Tomatensoße und Thunfisch gekauft. Außerdem gab es im Tuskys ein großes Keksregal und Süßigkeiten. Jedoch hat ein großes Nutellaglas 1000 Ksh gekostet (das sind fast 10 Euro). Das hat mich leider nicht davon abgehalten des Öfteren zuzuschlagen. Bei uns in der Gruppe habe ich mich somit als Naschkatze etabliert.
        Außerdem haben wir im Tuskys unsere Getränke gekauft. Nicht nur Softdrinks wie Limo oder Cola, sondern auch regelmäßig unser Trinkwasser. In unserem Haus hatten wir einen Wasserspender, der mit Trinkwasserkanistern bestückt werden konnte.  Diese haben wir ebenfalls im Tuskys gekauft und zwar in der 20 Liter Größe. Das war jedes Mal ein ganz schöner Kraftakt. Allerdings muss man dazu sagen, dass die TukTuk- und BodaBoda-Fahrer einen tollen Service an den Tag gelegt haben. Sie brachten uns immer direkt vor die Tür des Tuskys und von dort wurde man auch abgeholt, wenn der Einkauf fertig war. Entweder mit einem neuen Fahrer oder dem gleichen nochmal. D.h. die Schlepperei hat sich immer nur auf wenige Meter begrenzt.
        Auch an der Uni angekommen, musste nicht viel getragen werden, denn man konnte sich auch hier durch das Eingangstor, über den Vorgarten direkt bis an de Stufen zur Haustür kutschieren lassen. Obwohl wir uns meistens vor dem großen Haupttor haben absetzen lassen – ein bisschen Bewegung wollten wir dann doch genießen – war es bei einem Einkauf mit schweren Kanistern sehr cool sich direkt vor der Eingangstür absetzen zu lassen.
        Im Tuskys gibt es neben den ganzen Lebensmitteln auch viele weitere Dinge für den Haushalt. Im Obergeschoss befindet sich die Haushalts- & Elektronikabteilung. Hier haben wir zum Beispiel ein paar Kleinigkeiten für die Küche gekauft, wie Schneidebretter. Außerdem findet sich dort das ein oder andere lustige für eine kleine Geschenkidee.

        Als kleine Randnotiz: Alkohol musste in einem extra Liquor-Shop gekauft werden. Das galt sowohl für Wein und Bier als auch für Spirituosen. Eine Flasche Bier kostet ca. 200 Ksh. Wein war insgesamt etwas teurer als in Deutschland. Für besondere Anlässe gab es bei uns auch mal einen Gin für ca. 1000-1400 Ksh.

        Tuskeys supermarket

        Tuskys was the biggest supermarket in Kilifi and belonged to a chain like Edeka or REWE in Germany. Tuskys had just about everything you could wish for. But some of it had to be bought at a high price.
        Overall, the prices were usually similar to those in German supermarkets (more like discounters). That's why we mostly bought fruit and vegetables at the market and used Tuskys for the rest.
        I.e. at Tuskys we bought things like rice and noodles as well as canned food like tomato sauce and tuna. There was also a big biscuit shelf and sweets at Tuskys. However, a big jar of Nutella cost 1000 Ksh (that's almost 10 Euros). Unfortunately, that didn't stop me from buying a lot of sweets. In our group, I have thus established myself as a sweet tooth.
        We also bought our drinks at Tuskys. Not only soft drinks like soda or coke, but also regularly our drinking water. We had a water dispenser in our house that could be filled with drinking water canisters.  We also bought these at Tuskys in the 20 litre size. That was quite a feat every time. However, it has to be said that the TukTuk and BodaBoda drivers provided a great service. They always brought us directly to the door of the tuk tuk and from there we were also picked up when the shopping was done. Either with a new driver or the same one again. In other words, the lugging was always limited to just a few metres.
        Once you arrived at the university, you didn't have to carry much, because you could be driven through the entrance gate, across the front garden and right up to the steps to the front door. Although we were usually dropped off in front of the big main gate - we wanted to enjoy a bit of exercise - it was very cool to be dropped off right in front of the entrance door when shopping with heavy canisters.
        At Tuskys, there are many other things for the household besides all the groceries. On the upper floor is the household & electronics department. Here, for example, we bought a few small things for the kitchen, like cutting boards. You can also find one or two funny things there for a little gift idea.

        As a small side note: alcohol had to be bought in an extra liquor shop. This applied to wine and beer as well as spirits. A bottle of beer cost about 200 Ksh. Wine was a little more expensive overall than in Germany. For special occasions, we sometimes had gin for about 1000-1400 Ksh.

        • Kavenya, Ocean Food Court, The Terrace, Backpackers, Beach Bar und Co. – meine Lieblingsplätze in Kilifi / My favorite spots

          In Kilifi gab es einige Locations, die wir regelmäßig besucht haben. Es gibt klassische Bars, aber auch viele Ressorts und Restaurants. Natürlich habe ich versucht so viele verschiedene Locations wie möglich auszuprobieren, aber an ein paar Favoriten bin ich dann doch hängengeblieben.

          In Kilifi there were several locations that we visited regularly. There are classic bars, but also many resorts and restaurants. Of course, I tried to try out as many different locations as possible, but I stuck to a few favourites.

          Kavenya: Das Kavenya war die wohl nächstgelegen Location von der Uni aus gesehen und ist eine kleine Bar, die aber auch Essen anbietet. Die Einrichtung ist einfach gehalten, aber man hat eine nette kleine Terrasse. An Essen gab es hier die Klassiker wie Pommes und Samosas, aber auch eine Grillstation, an der man sich ein halbes oder ganzes Kilo Fleisch bestellen konnte war vorhanden. Neben der sehr gemütlichen Location bot das Kavenya auch noch Live-Sportevents. So konnte man hier die Fußballspiele aus Deutschland und England ansehen.
          Und das Beste war natürlich der sehr kurze Weg nach Hause – ca. 5 Minuten zu Fuß. Hier haben wir einige Abende zusammen verbracht in den unterschiedlichsten Konstellationen.

          Kavenya: The Kavenya was probably the closest location from the university and is a small bar that also offers food. The interior is simple, but there is a nice little terrace. The food here was the classics like chips and samosas, but there was also a barbecue station where you could order half a kilo or a whole kilo of meat. Besides the very cosy location, the Kavenya also offered live sports events. You could watch football matches from Germany and England.
          And the best thing was of course the very short way home - about 5 minutes on foot. We spent several evenings here together in the most diverse constellations.

          Ocean Food Court: Hier hatten wir gemeinsam eines der ersten Essen (mit Prof. Closs zusammen). Das Restaurant lag ziemlich zentral und war ca. 10 Minuten mit dem TukTuk entfernt. Es gab verschiedenste Gerichte und für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Aber das Highlight war am Wochenende das Pizza-Special. Zwei Pizzen für 650 Bob. Und die Pizzen waren sehr gut, in einem echten Holzhofen zubereitet und frisch belegt.

          Ocean Food Court: Here we had one of the first meals together (with Prof. Closs). The restaurant was quite centrally located and about 10 minutes away by tuk-tuk. There was a wide variety of dishes and there should be something for every taste. But the highlight was the pizza special at the weekend. Two pizzas for 650 bob. And the pizzas were very good, prepared in a real wood-fired oven and freshly topped.

          The Terrace: Hier gab es wohl einen der besten Ausblicke Kilifis. The Terrace war eine Bar in der Nähe der Kilifi Bridge. Das Ganze hatte einen sehr entspannten Vibe und die Aussicht über den Creek und auf die Brücke hat jeden Drink gleich doppelt so gut schmecken lassen. Auch das Essen, das es gab war sehr lecker. Ein kleiner Kritikpunkt waren die langen Wartezeiten. Teilweise mussten wir über eine Stunde auf unser Essen warten, die Getränke kamen hingen recht schnell. An den Wochenenden gab es oft spezielle Veranstaltungen, wie zum Beispiel eine Movienight. Von der Bar konnte man auch direkt runter zum Strand gehen. Der Haupteingang war etwas versteckt, da man einen recht langen Schleichweg nehmen muss, der zwischen Shops und Häusern von der Straße wegführt – außerdem ist die Bar nur sehr schlecht ausgeschildert.
          Definitiv einen Besuch wert.

          The Terrace: This was probably one of the best views of Kilifi. The Terrace was a bar near the Kilifi Bridge. It had a very relaxed vibe and the view over the creek and the bridge made every drink taste twice as good. The food that was served was also very tasty. One small criticism was the long waiting times. Sometimes we had to wait over an hour for our food, the drinks came hanging quite quickly. At the weekends, there were often special events, such as a movie night. From the bar you could also go directly down to the beach. The main entrance was a bit hidden, as you have to take a rather long sneak path that leads off the street between shops and houses - plus the bar is very poorly signposted.
          Definitely worth a visit.

          Distant Relatives – Backpackers: Das Distant Relatives oder von manchen Einheimischen Backpackers genannt war eigentlich ein Hostel, bot aber viele Veranstaltungen und einen Pool. Diese Location war die mit Abstand touristischste. Hier tummelten sich immer viele Touristen herum, aber auch ein paar Einheimische. Das Backpackers war meistens eher auf Party ausgelegt mit lauter Musik und vielen Leuten, hier wurde dann auch getanzt. Im Gegensatz zum Rest Kilifs war es hier schon fast hektisch.

          Distant Relatives - Backpackers: The Distant Relatives, or Backpackers as some locals call it, was actually a hostel, but offered many events and a pool. This location was by far the most touristy. There were always a lot of tourists hanging around, but also a few locals. The Backpackers was more of a party place, with loud music and lots of people dancing. In contrast to the rest of Kilif, it was almost hectic here.

          Beach Bars: Am Strand gab es gleich mehrere Bars. Eine z.B. direkt am Anfang des Bofa Beaches, eine andere hat kurz vor unserer Abfahrt neu eröffnet. An jeder Bar konnte man gemütlich einen Drink zu sich nehmen und dabei die Sonne, das Meer und den Strand genießen. Die neu eröffnete Bar hatte einen sehr westlichen Touch. Hier war alles sehr ordentlich und organisiert. Hinter dem Tresen haben hauptsächlich Ausländer westlicher Herkunft gearbeitet. Mir persönlich haben die original kenianischen Bars und Restaurants meist besser gefallen. Dort war die Stimmung entspannter und westlich bekommt man schließlich auch in Deutschland jeden Tag geboten.
          Am besten erkundet man die Bars am Strand mit langen Spaziergängen. Dazu konnte man sich mit dem TukTuk an irgendeine Stelle bringen lassen und dann seinen Spaziergang starten.
          Einmal bin ich allerdings auch in ein Fettnäpfchen geraten: Nach einem Spaziergang am Strand mit Greta und Paula, hat mich ein kleiner Hunger überkommen. Also haben wir uns in ein Restaurant begeben mit direktem Strandzugang und toller Terrasse über dem Meer. Der Haken an der Sache war nur, dass ein einfacher Teller Pommes ca. 8 Euro kostete. Das habe ich dann aber erst beim Bezahlen gemerkt und bereut.

          Mnarani Club: Den Mnarani Club habe ich bereits erwähnt, aber so oft wie wir dort waren, kann man ihn wohl nicht oft genug erwähnen. Hier waren wir Stunden lang und haben uns am Meer eine liege gemietet (200 Ksh/Person/Tag). Das Personal war immer sehr freundlich und nach einer gewissen Zeit wurde man dort wie ein alter Bekannter behandelt. Das Gelände war sehr großzügig gestaltet und in verschiedene Bereiche gegliedert. Bei Ankunft am Mnarani Club musste man zuerst ein Tor und einen Security Checkpoint passieren. Hier wurde die Anzahl der Personen erfasst, die den Club besuchen wollen und ein Name notiert. Das hat jedoch immer problemlos funktioniert, lag wahrscheinlich auch daran, dass wir aussahen wie Touristen. Danach konnte man die lange Auffahrt bis zum Hotel entlanggehen. Im Hotel gab es verschiedene Sitzmöglichkeiten und eine Bar. Draußen gab es dann den Poolbereich, von welchem man eine fantastische Aussicht auf das Meer und die Bucht hatte und viele Liegemöglichkeiten.
          Einmal quer über das Gelände und an verschiedenen Bungalows vorbei, ging es hinunter zum Strand. Hier gab es eine Bar, Liegestühle und ein Center für Wassersport. Dort konnte man sich z.B. Kayaks, Jet-Skis und andere Dinge ausleihen.

          Beach bars: There were several bars on the beach. One, for example, was right at the beginning of Bofa Beach, and another opened shortly before our departure. At each bar you could have a drink and enjoy the sun, the sea and the beach. The newly opened bar had a very western touch. Everything was very neat and organised here. There were mainly foreigners of western origin working behind the counter. Personally, I usually liked the original Kenyan bars and restaurants better. The atmosphere there was more relaxed and, after all, you get Western food every day in Germany, too.
          The best way to explore the bars on the beach was to take long walks. You could take a tuk-tuk to any place and then start your walk.
          Once, however, I put my foot in my mouth: After a walk on the beach with Greta and Paula, I got a little hungry. So we went to a restaurant with direct access to the beach and a great terrace overlooking the sea. The only catch was that a simple plate of chips cost about 8 euros. I only noticed and regretted this when I paid.

          Boatyard: Dieser Bootsclub wurde von einem südafrikanischen Paar geführt und war eine etwas exklusivere Location. Hier haben sich Bootsbesitzer getroffen und konnten sich über das Angeln und Segeln unterhalten. Aber auch Familien waren hier oft mit ihren Kindern. Einheimische hat man hier nicht antreffen können, sondern Südafrikaner und Briten (und uns).
          Das Erreichen des Bootyards konnte sich als etwas trickreich gestalten: bei unserem ersten Besuch gingen wir von der Kilifi Bridge aus zum Boatyard, das ist ein mittellanger Spaziergang, allerdings nur bei Ebbe machbar. Beim Rückweg hatten wir dann das Problem, dass Flut war und somit der Rückweg abgeschnitten ist. Wir versuchten dann über den Landweg zu gehen, der ist aber deutlich länger und vor Anbruch der Dunkelheit hätten wir es nicht geschafft. Zum Glück wurden wir auf dem Rückweg von netten Südafrikanern auf der Ladefläche ihres Pick-Ups mitgenommen.
          Der deutlich komfortablere Weg zum Boatyard zu gelangen war der Weg über das Wasser. Jacob (PhD Student aus Großbritannien) hatte die Telefonnummer von einem Boatyard Mitarbeiter und konnte uns so von der einen Uferseite abholen lassen. So war es möglich das ca. 6-8 Personen in einem kleinen Boot abgeholt werden und in ca. zwei Minuten war man dann schon am Boatyard. Dienstags war Ribs & Chips Tag im Boatyard. Hieß man bekam eine Portion frisch gegrillte Spareribs und Pommes dazu (für 1000 Ksh). Am Samstag war Austerntag, hier gab es zu jeder Bestellung einen Teller Austern umsonst dazu.

          Boatyard: This boat club was run by a South African couple and was a more exclusive location. Boat owners met here and could talk about fishing and sailing. But families were also often here with their children. You didn't meet locals here, but South Africans and Brits (and us).
          Getting to the boatyard could be a bit tricky: on our first visit we walked from Kilifi Bridge to the boatyard, which is a medium-length walk, but only doable at low tide. On the way back we had the problem that it was high tide and therefore the way back was cut off. We then tried to go overland, but it is much longer and we would not have made it before dark. Fortunately, we were given a lift on the way back by nice South Africans on the back of their pick-ups.
          The much more comfortable way to get to the Boatyard was across the water. Jacob (PhD student from the UK) had the phone number of a Boatyard employee and was able to have us picked up from one side of the river. It was possible for about 6-8 people to be picked up in a small boat and in about two minutes we were already at the Boatyard. Tuesday was Ribs & Chips day at the Boatyard. This meant you got a portion of freshly grilled spare ribs and chips (for 1000 Ksh). Saturday was Oyster Day, where you got a free plate of oysters with every order.


          • Der Alltag an der Uni / Everyday life at the university

            Vor Antritt der Reise habe ich mir viele Fragen gestellt, bezogen darauf, was mich wohl erwarten wird:

            • Wird es sehr chaotisch?
            • Wie groß sind die Veranstaltungen?
            • Wie werden die anderen Studierenden auf uns reagieren?
            • Ist die Unterrichtssprache ausschließlich auf English?
            • Wie wird das Niveau sein?
            Insgeheim hatte ich einige Fragen bereits für mich beantwortet und am Ende kam dann doch alles anders – typisch Kenia würde ich heute sagen. Zuerst sei gesagt ja ein bisschen chaotisch war es teilweise. So begannen die Vorlesungen erst deutlich später als gedacht und auch die Prüfungen am Ende wurden kurzfristig verschoben. Doch erstmal zum Anfang der zurück.

            Begonnen hat die Zeit an der Uni mit einem Rundgang mit Edith, bei dem wir alle wichtigen Personen an er Pwani University trafen. Das waren ziemlich viele, sodass es schwer war sich alle Namen zu merken. Und regelmäßig Kontakt hatten wir über den Zeitraum unseres Aufenthaltes eigentlich nur mit den Professoren, deren Vorlesungen wir auch besucht haben. 


            Before the trip, I asked myself many questions about what to expect:

            • Will it be very chaotic?
            • How big are the events?
            • How will the other students react to us?
            • Is the language of instruction exclusively in English?
            • What will the level be like?
            Secretly, I had already answered some questions for myself, but in the end everything turned out differently - typical Kenya, I would say today. First of all, it was a bit chaotic at times. The lectures started much later than expected and the exams at the end were postponed at short notice. But first, let's go back to the beginning.
            Our time at the university began with a tour with Edith, where we met all the important people at Pwani University. There were quite a few of them, so it was hard to remember all their names. During our stay, we only had regular contact with the professors whose lectures we attended.

            Swahili Sprachkurs

            Die erste Vorlesung, die wir dann besuchen konnten, war der eigens für uns veranstaltete Swahili Sprachkurs mit Rukia.
            Auf den ersten Blick wirkte Rukia streng, doch mit der Zeit stellte sich heraus, dass sie sehr freundlich und witzig war. Und eine geduldige Lehrerin obendrein. Rukia war eine Kenianerin die in Mombasa lebte und stets sehr schick muslimisch gekleidet war mit tollen langen Roben. Mit ihr einigten wir uns auf eine Vorlesung pro Woche, in der sie uns die Grundkenntnisse der Sprache Swahili näher brachte. Wie sich für mich herausstellte eine sehr schwer zu erlernende Sprache. Obwohl wir nur an der Oberfläche gekratzt haben, fiel es mir sehr schwer das Gelernte im Alltag umzusetzen.

            Wir haben uns durch verschiedene kleine Kapitel gehangelt wie z.B. Zahlen, Personen der Familie, Tiere, das Einkaufen auf dem Markt etc.
            Von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde haben wir eine kleine Übung für zu Hause auf bekommen. Den Unterricht hatten wir immer zu sechst bzw. waren wir manchmal auch mehr, wenn sich Ari oder Jacob als Gäste dazu gefunden haben.

            Die ersten Stunden hatten wir in unserem Wohnzimmer, doch stellte sich schnell heraus, dass das nicht die beste Atmosphäre für uns war. Deshalb haben wir uns schnell darauf geeinigt, dass wir die Swahili Stunde in Paulas Arbeits-/Klassenzimmer abhielten.

            Das war ein kleiner Raum nicht weit weg vom Pwani-Monument, der kleinen Statue in der Haupthalle der Universität. Hier hatten wir genug Platz für uns, mussten uns jedoch meistens um zusätzliche Stühle kümmern. Als Bonus gab es in diesem Raum einen Ventilator an der Decke und eine Tafel.

            Was an der Sprache relativ einfach war, war die Aussprache der geschriebenen Wörter. Denn wie im Deutschen werden die Wörter meist so gesprochen wie sie auf dem Papier stehen.

            Wie z.B. die Pronomen

            Mimi

            Ich

            Wewe

            Du

            Yeye

            Er/sie/es

            Sisi

            Wir

            Nyinyi

            Ihr

            Wao

            Sie

             

            Nachdem wir einige Grundbegriffe gelernt haben, ging es darum Sätze zu bilden. Wie z.B.:

            • Mimi ninataka furahia chakula – Ich möchte Essen genießen
            • ninaendesha tuktuk – Ich fahre TukTuk
            • tuliona simba – Wir haben einen Löwen gesehen
            Daran lässt sich schon erkennen, dass es unmöglich ist irgendetwas aus dem Deutschen herzuleiten. Die Grammatik und der Satzbau sind gänzlich unterschiedlich. In Swahili erhalten die Verben Vorsilben die Persona und Tempus anzeigen. Obwohl ich mich etwas schwer getan habe die Sprache zu erlernen, hat es mir immer viel Spaß bereitet mir neue Wörter und Sätze anzueignen.

            Besonders cool fand ich die Vokabeln zu den Tieren, denn davon sind der ein oder andere Name den meisten aus dem Disney Film König der Löwen bekannt. Aber auch andere Phrasen kann man in dem Film wiedererkennen. Hier ein paar der Vokabeln die man aus der König der Löwen kennt die aus dem Swahili stammen.

            • Simba – Löwe
            • Rafiki – Freund
            • Pumbaa – dümmlich
            • Nala - Geschenk
            • Hakuna matata – kein Problem

            Generell freuen sich die meisten Einheimischen sehr, wenn man ein paar Brocken Swahili kann. Auch bei mir war es so, dass der Wille ein wenig Swahili zu sprechen immer sehr gut ankam und die meisten sich sehr gefreut haben, wenn man ein bisschen Interesse für ihre Kultur und Sprache entgegengebracht hat. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall ein paar Grundbegriffe zu kennen:

            • Asante (sana) – (vielen) Danke
            • Tafadhali – Bitte
            • Jambo – Hallo
            • Kwaheri – Auf wiedersehen
            • Habari? – Wie geht`s?
            • Nzuri – gut
            • Salama – gut
            • Lala salama – gute Nacht
            • Ndiyo – Ja
            • Hapana – Nein
            • Sawa – Ok
            • Kidogo – ein bisschen
            • 1,2,3,4… - moja, mbili, tatu, nne...
            • Ni Wapi…? - Wo ist…?
            • Soko – Markt

            Man kann also mit sehr wenigen Wörtern durchaus Eindruck schinden. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen sich einige Wörter anzueignen und zu versuchen so aufmerksam wie Möglich durch die Straßen Kenias zu laufen, um vielleicht noch ein paar nützliche Wörter in seinen Sprachgebrauch aufzunehmen.

            Marketing Management und Human Resource Management

            Neben dem Swahili-Kurs hatten wir noch zwei weitere „reguläre“ Vorlesungen. Das waren zum einen Marketing Management und Human Resource Management. Die beiden Vorlesungen konnten wir uns nicht aussuchen. In beiden Kursen waren dieselben Teilnehmer anwesend. Das waren also wir (Studierende aus Karlsruhe) und dann noch einheimische Masterstudierende (ca. acht Personen). Das war praktisch, da wir Gruppenprojekte in den Vorlesungen hatten und uns somit nicht jedes Mal neu vernetzen mussten.

            Die Vorlesungen haben jeweils ein Mal pro Woche stattgefunden und begannen in den Abendstunden ab 17 Uhr. Das hatte zum einen den Vorteil, dass die Hitze des Tages nicht mehr ganz so präsent war und zum anderen der Tag genutzt werden konnte für diverse Aktivitäten oder auch um die Vorlesungen vorzubereiten.

            Marketing Management und HR haben jeweils die Basics ihres Fachgebietes gelehrt. Das meiste der Vorlesungen war mir aus Bachelorveranstaltungen bereits bekannt, sprich fachlich habe ich nur wenig neues dazu gelernt, konnte jedoch durch den kulturellen Austausch durchaus einiges mitnehmen.

            Die Vorlesungen wurden Großteiles als Frontalunterricht abgehalten, sprich die Professoren standen vor den Studierenden und sind mit uns ihre Powerpoint-Folien durchgegangen. Fragen konnten dabei jederzeit gestellt werden, besonders viel Interaktion kam jedoch meistens nicht zustande.

            Weitaus mehr Interaktion kam gegen Ende der Vorlesungszeit zustande, denn da wurden Gruppenaufgaben gestellt. In Human Resource Management wurde die Studierenden in zwei Gruppen aufgeteilt. Anschließend wurden Themen für Referate und Paper verteilt. In meiner Gruppe haben wir uns für das Referat nochmals unterteilt und Unterthemen an 2er Gruppen verteilt.

            Ich war mit Julien in einem Team und zusammen haben wir das Unterthema Kommunikationssysteme bearbeitet. Gleichzeitig war ich aber auch im stetigen Austausch mit meinen kenianischen Kommilitonen. Wir mussten uns abstimmen wer was vorbereitet, wie wir die PPT zusammenfügen, wann wir uns treffen etc.

            Die Zusammenarbeit mit meinen Kommilitonen kann man nicht pauschalisieren. Die Kommunikation war durch die Bank freundlich, jedoch nicht immer zuverlässig. Fristen wurden nicht immer eingehalten und die Dinge manchmal nicht so erledigt wie erwartet.
            Und obwohl das auf den ersten Blick etwas negativ klingt, war das mit eine der lehrreichsten Erfahrungen im gesamten Austausch: andere Kulturen, andere Bräuche. So wurden die Präsentation und das Paper erst Last Minute fertig, aber trotzdem hat alles irgendwie doch noch geklappt.

            Insgesamt waren die Vorlesungen eine interessante Erfahrung, die mir vor allem einen neuen kulturellen Einblick und weniger einen fachlichen beschert haben.

            • Reisen rund um Kilifi

              Während der gesamten Zeit war es uns zum Glück möglich viel vom Land zu sehen. Das war zum einen durch den späten Semesterstart möglich, aber auch durch die Vorlesungen, die günstig unter der Woche verteilt waren. Und auch für besondere Anlässe, haben die Professoren Verständnis gehabt, sollte eine Vorlesung verpasst, aber nachgearbeitet worden sein.

              Fortunately, we were able to see a lot of the country during the entire time. On the one hand, this was possible due to the late start of the semester, but also due to the lectures, which were conveniently distributed during the week. And even for special occasions, the professors were understanding if a lecture had been missed but made up.

              Die Transportmöglichkeiten

              Was mir vor Antritt des Semesters bewusst aber war, aber was ich erst in Kenia realisiert habe, ist die schiere Größe des Landes. Um von Norden nach Süden oder von Westen nach Osten zu gelangen müssen etliche hunderte Kilometer zurückgelegt werden. Zum Glück waren die öffentlichen Verkehrsmittel besser, als ich es erwartet hätte. Wir sind hauptsächlich mit folgenden Verkehrsmitteln zurechtgekommen:

              TukTuk: Das sind kleine dreirädrige Gefährte, in die normalerweise ein Fahrer und drei Passagiere auf der Rückbank platzfinden. Es kam aber auch schon vor das vorne neben dem Fahrer und auf der Rückbank fünf Personen in einem TukTuk unterkommen mussten. TukTuks werden meistens für kurze Distanzen verwendet, sprich bis zu einer Fahrtenlänge von ca. 10 min. In Kilifi haben wir immer einen Pauschalpreis von 100 Schilling gezahlt. Für etwas weitere Strecken (z.B. Mitte/Ende des Bofa Beaches) konnten es auch mal 200 Schilling werden. In anderen Städten wurde teilweise anders abgerechnet. In Diani Beach z.B. zahlt man nicht wie in Kilifi pro TukTuk sondern pro Passagier. Hier darf man sich nicht gleich über den Tisch gezogen fühlen, sollte aber auch nicht jeden Preis wortlos hinnehmen. Verhandeln, schadet nicht, aber man sollte den Einheimischen auch nicht das letzte Hemd abknöpfen. Im zweifelsfall habe lieber ich draufgezahlt, als einen TukTuk-Fahrer um seinen Lohn zu prellen. Den am Ende des Tages sind ein paar Schilling für TukTuk-Fahrer deutlich wichtiger als für einen Austauschstudenten.

              BodaBoda: Einen ähnlichen Einsatzweck wie die TukTuks (oder auch PikiPiki), haben BodaBodas. Das sind Motorräder, auf denen meistens ein Fahrer und ein bis zwei Beifahrer Platz finden. Auch hier kann man schon mal ein Motorrad mit einer Kleinfamilie beladen sehen. Am Anfang war es mir nicht ganz geheuer auf ein BodaBoda aufzusteigen, das diese schon sehr abenteuerlich aussahen. Durch den deutsche TÜV hätte es wohl keines geschafft. Nach einiegr Zeit jedoch bin ich häufiger BodaBoda, als TukTuk gefahren. Zwar können mit dem TukTuk besser Einkäufe transportiert werden, doch ist man mit dem BodaBoda schneller und günstiger unterwegs.

              Matatu: Matatus sind für mittelweite bis weite Distanzen geeignet, wie zum Beipsiel Kilifi -> Mombasa. Matatus waren die Kleinbusse die insgesamt vier Sitzreihen boten. Wo matatus hinfahren muss man sich manchmal erfragen, aber eigentlich kann man von jeder mittelgroßen Stadt in die nächste per Matatu gelangen. In Kilifi und vielen weiteren Städten gibt es Matatu-Stations. Von dort fahren dann Matatus in alle möglichen Richtungen. Zwischen Kilifi und Mombasa fahren sowohl normale Matatus als auch Express-Matatus. Der Untereschied ist der, dass normale Matatus unterwegs öfters anhalten, um noch Passagiere aufzugabeln. Express-Matatus hingegen warten an einer Station bis alle Plätze belegt sind. Das sollte man unbedingt mit einberechnen, denn das kann schon mal bis zu einer Stunde dauern. Einmal auf dem Weg von Kilifi nach Mombasa hat es mich und Greta sogar über eine Stunde Wartezeit gekostet, denn wir mussten erst warten bis das Matatu voll war und dann auch noch bis wir tanken waren. Das war aber erst nach fünf angefahrenen Tankstellen der Fall, da alle Tankstellen in Kilifi leergelaufen waren. Wer mit dem Matatu reist, sollte es also nicht eilig haben.  

              Zug: Die wichtigste Zugstrecke verbindet Mombasa und Nairobi miteinander. Die Zugfahrt kann ich nur wärmstens empfehlen. Nicht nur, dass der Standard und Komfort in dem Zug super waren, auch ist das Ticket mit 1000 Ksh (bzw. 3000 Ksh/1st Class) vor allem im vergleich zum Reisebus deutlich billiger. Der Zug braucht auch deutlich kürzer für die Strecke als der Bus (5 Std. vs. 9 Std.). Und das i-Tüpfelchen an der Zugfahrt ist die tolle Aussicht aus dem Fenster. Man sieht nicht nur die beeindruckende Landschaft Kenias, ich habe mit ein wenig Glück auch Giraffen und Gazellen gesichtet. Wichtig ist nur, dass man seinen Zug so früh wie möglich bucht, denn die Plätze sind besonders zu Ferienzeiten sehr rar.

              Flugzeug und Reisebus: Prinzipiell kann man in Kenia auch mit dem Reisebus weitere Strecken zurücklegen. Das habe ich persönlich aber nicht versucht, da erstens das Reisen in diesem Fall viel Zeit in Anspruch nimmt und zweitens im vergleich zu anderen Reisemöglichkeit nicht viel günstiger ist. Außerdem war das Busfahren nicht besonders komfortabel, denn die Straßen in Kenia sind oft sehr holprig. Lara, Valeria und Julien sind jedoch einmal von Nairobi nach Mombasa mit dem Bus gefahren und haben keine besonders guten Erfahrungen gemacht.
              Natürlich kann man in Kenia auch mit dem Flugzeug reisen. Das kam für mich aufgrund von Kosten jedoch nicht in Frage und der ökologische Fußabdruck wird es mir hoffentlich auch danken.

              Bolt und Uber: Innerhalb der Städte war das Fahren mit den Apps Bolt und Uber sehr komfortabel. Man hat gleich in der App gesehen, wie viel die Fahrt voraussichtlich kosten würde. Auch weitere Strecken hätte man mit den Apps zurücklegen können, allerdings lohnen sich die Mehrkosten aus meiner Sicht nicht für den Transport.

              An abgelegenen Orten sollte man sich bewusst sein, dass es schwierig sein kann einen Fahrer zu erwischen. Deshalb als Tip von mir: Wenn man sich an abgelegene Orte fahren lässt, die Handynummer vom Fahrer geben lassen und abklären, ob er einen eventuell auch wieder abholen kann.

              Für das Reisen in Kenia galt für mich meistens einfach trauen, irgendwie wird man schon von A nach B kommen. Oft half auch Nachfragen. Und Zeit einplanen! Wenn man entspannt das das Reisen herangeht, kommt man recht einfach und unproblematisch durch das Land.

              The transport options

              What I was aware of before starting the semester, but what I only realised in Kenya, is the sheer size of the country. To get from north to south or from west to east, you have to travel hundreds of kilometres. Fortunately, public transport was better than I would have expected. We mainly used the following means of transport:

              TukTuk: These are small three-wheeled vehicles that usually seat one driver and three passengers on the back seat. However, it also happened that five people had to be accommodated in a TukTuk next to the driver in the front and on the back seat. TukTuks are mostly used for short distances, i.e. up to a journey length of about 10 minutes. In Kilifi we always paid a flat rate of 100 shillings. For longer distances (e.g. middle/end of Bofa Beach) it could be 200 shillings. In other towns, the rates were sometimes different. In Diani Beach, for example, you don't pay per tuk-tuk like in Kilifi, but per passenger. You shouldn't feel ripped off, but you shouldn't accept every price without a word. It doesn't hurt to negotiate, but you shouldn't take the locals' shirts either. If in doubt, I'd rather pay more than cheat a tuk-tuk driver out of his wages. At the end of the day, a few shillings are much more important for a tuk-tuk driver than for an exchange student.

              BodaBoda: BodaBodas have a similar purpose as TukTuks (or PikiPiki). These are motorbikes that usually have room for a driver and one or two passengers. Here, too, you can sometimes see a motorbike loaded with a small family. At first, I was not quite comfortable getting on a BodaBoda, as they looked very adventurous. None would have made it through the German TÜV. After a while, however, I rode a BodaBoda more often than a TukTuk. Although the TukTuk is better for transporting shopping, the BodaBoda is faster and cheaper.

              Matatu: Matatus are suitable for medium to long distances, such as Kilifi -> Mombasa. Matatus were the minibuses that offered a total of four rows of seats. Where matatus go you sometimes have to ask, but actually you can get from any medium-sized town to the next one by matatu. There are matatu stations in Kilifi and many other towns. From there, matatus travel in all possible directions. Between Kilifi and Mombasa, there are both regular and express matatus. The difference is that normal matatus often stop on the way to pick up passengers. Express matatus, on the other hand, wait at a station until all seats are taken. You should definitely take this into account, as it can take up to an hour. Once, on the way from Kilifi to Mombasa, it even took Greta and me over an hour, because we first had to wait until the matatu was full and then also until we had refuelled. But that was only the case after we had stopped at five petrol stations, because all the petrol stations in Kilifi had run dry. So if you travel by matatu, you should not be in a hurry. 

              Train: The most important train route connects Mombasa and Nairobi. I can highly recommend the train ride. Not only was the standard and comfort on the train great, but the ticket is also much cheaper at 1000 Ksh (or 3000 Ksh/1st Class), especially compared to the coach. The train also takes much less time than the bus (5 hrs vs. 9 hrs). And the icing on the cake of the train ride is the great view from the window. Not only do you see the impressive Kenyan landscape, with a little luck I also spotted giraffes and gazelles. The only important thing is to book your train as early as possible, because seats are very rare, especially during holiday periods.

              Plane and coach: In principle, you can also cover longer distances in Kenya by coach. However, I personally did not try this, because firstly, travelling in this case takes a lot of time and secondly, it is not much cheaper compared to other travel options. Besides, travelling by bus was not very comfortable, because the roads in Kenya are often very bumpy. However, Lara, Valeria and Julien once travelled from Nairobi to Mombasa by bus and did not have a particularly good experience.
              Of course, you can also travel by plane in Kenya. However, this was out of the question for me due to costs and hopefully the ecological footprint will thank me for it as well.

              Bolt and Uber: Within the cities, driving with the apps Bolt and Uber was very convenient. You could see right away in the app how much the ride would probably cost. You could also have travelled further distances with the apps, but from my point of view the additional costs are not worth it for transport.
              In remote places, you should be aware that it can be difficult to catch a driver. Therefore, as a tip from me: If you are driven to remote places, get the mobile phone number of the driver and check whether he can possibly pick you up again.

              When I travelled in Kenya, I usually just trusted the driver, somehow I would get from A to B. Asking often helped. Often it helped to ask. And plan time! If you take a relaxed approach to travelling, you can get around the country quite easily and without any problems.

              Die Ziele

              Meistens konnten wir die Wochenenden nutzen, um das Land zu erkunden. Die meisten Reisen habe ich mit den anderen unternommen. Bei manchen Ausflügen hatten die anderen sogar noch besuch aus Deutschland dabei. Hier mal einige der Ausflugsziele:

              Dianai Beach: Hier waren wir Austauschstudenten, Ari, Jacob und Gretas Besuch aus Deutschland, ein Pärchen aus München. In Diani Beach hatten wir uns ein großes AirBnB gemietet das die Ausmaße einer Villa hatte. Es gab genug Zimmer, um bis zu 12 Personen unterzubringen. Diani Beach ist ein beliebtes Ausflugsziel in Kenia und das merkte man auch. An den Stränden und in den Restaurants und Bars waren immer Touristen zu sehen. Was auch ein häufiger und nicht sonderlich schöner Anblick war, waren ältere Junge Touristen, die Hand in Hand mit jungen einheimischen über den Strand flanierten. Nicht so schön, weil Sextourismus in Kenia durchaus keine Seltenheit ist.
              Sehr besonders in Diani Beach war der Abend, an dem Julien seinen Fang von einem Fischerausflug mitbrachte. An diesem Abend gab es dann Thunfischsteak vom Grill für alle.

              Watamu: In Watamu waren Greta, ihr Besuch aus Deutschland und ich in einem AirBnB. Die anderen (Julien, Lara, Valeria, Ari und Jacob) kamen etwas später und teilten sich eine andere Unterkunft. Der Hinweg zieht sich etwas und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitte umständlich zu erreichen. Deshalb haben wir uns für den Hinweg einen Fahrer organisiert. Den Rückweg haben wir dann allerdings wieder mit Matatu und co.  zurückgelegt, da wir den Weg dann kannten und mehr Zeit hatten. Watamu war wie Diani Beach touristischer als Kilifi und ebenfalls an der an der Küste gelegen. Auch hier gab es große Hotelanlagen und sehr schöne Stände.
              Ein besonderes kleines Highlight war hier der African Pool. Ein natürlicher Pool im Meer, der von oben betrachtet wie der Umriss des Kontinents Afrika aussah. Der Weg dorthin war etwas abenteuerlich, da wir durch eine verlassene Hotelanlage mussten und auf dem Weg ehemalige Mitarbeiter getroffen haben. Diese wollten uns dann sofort rumführen und nicht mehr aus den Augen lassen. Auch mit der Begründung, dass diese Gegend nicht so sicher sei. Es war etwas traurig zu sehen, wie diese Leute keinen Job mehr hatten, nachdem das Hotel aufgegeben wurde und trotzdem hielten sie die Stellung.
              Am Africa Pool angekommen, war der Pool leider schon von Jugendlichen besetzt. Deshalb und weil wir ja in Begleitung waren, habe wir dort nicht gebadet. Wir gaben einem der „Guides“ noch ein kleines Trinkgeld und haben unseren Spaziergang, dann am Strand fortgesetzt. Unsicher haben wir uns nie gefühlt.

              Malindi: In Malindi waren wir nur für einen Tag. Dort haben wir unser Visum verlängert. Manchmal klappt das auch, wenn man aus Kenia aus- und wieder einreist, z.B. nach Tansania. Der reguläre Weg sein Touristenvisum zu verlängern ist allerdings das Immigration Office in Malindi.
              Die Befürchtungen ein bürokratisches Desaster zu erleben sind schnell verflogen, als Greta, Julien und Ich nach 15 Minuten und knapp 20 Euro schon eine Verlängerung unseres Visums in der Tasche hatten. Danach haben wir noch etwas Sightseeing in der Stadt betrieben. Wir an einem Strandabschnitt, der uns allerdings nicht begeistern konnte. Zwar glitzerte der Sand golden, doch war der Strand mit vielen Algen belegt und das Wasser ebenfalls nicht sehr sauber. Das konnte durchaus an der Jahreszeit liegen oder eben am Abschnitt.
              Deshalb haben wir uns noch ein zwei Museen angesehen. Das erste Museum handelte von der Geschichte eines Seeungeheuers, welches vor der Küste Kenias gefangen wurde, die Ausstellung war nett gemacht und in ca. 15 Minuten hat man alles einmal gesehen. Das zweite Museum war klassischer und gab einen Einblick in die Geschichte Kenias.
              In Malindi begleitete uns Vincent, ein Kommilitone aus der Uni. Er zeigte uns nicht nur die Stadt und einen tollen Platz zum Essen, sondern führte uns auch seinen Shop vor. Er hat in Malindi ein kleines Geschäft gegründet, in dem er T-Shirts und andere Kleidungsstücke mit Siebdrucken individuell gestalten kann. Das hat uns alle ziemlich beeindruckt, sodass wir auch gleich verschiedene Dinge bei ihm in Auftrag gegeben haben – auf jeden Fall besondere Souvenirs für die Angehörigen zu Hause.
              Die Sachen schickte er uns dann auch per Matatu Courier direkt vor die Universität.

              Mombasa: In Mombasa war ich nicht nur einmal. Wie jede große Stadt ist Mombasa Dreh und Angelpunkt für verschiedenste Dinge. Das erst mal in Mombasa war ich als Greta, Paula und Ich von Anthony zu einer Hochzeit eingeladen wurden. Das war ziemlich am Anfang des Austausches, sodass für uns noch alles neu und aufregend war. Zum Glück begleitete Anthony uns von Kilifi aus. Zusammen sind wir dann mit einem Matatu nach Mombasa gefahren. Vor der Hochzeit waren wir alle sehr aufgeregt, da wir nicht einschätzen konnten, was auch uns zukam. Außerdem erhielten wir immer mehr Informationen, wie zum Beispiel das es farbliche Mottos auf kenianischen Hochzeit gibt, wonach sich die Gäste richten sollten. Aber auch hier galt wieder die kenianische Gelassenheit. Wer wie kommt oder was verschenkt ist zweitrangig. An erster Stelle steht erstmal, dass sich alle wohlfühlen. So habe ich mich, auch mangels Alternativen, für eine kurze Hose und ein Hemd entschieden.
              Die Hochzeit an sich war dann sehr schön. Zuerst gab es eine Zeremonie in einer Kirche in Mombasa. Dort wurde gesungen und ein Pater predigte. Anschließend ging es dann mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft auf ein nahegelegenes altes Schulgelände. Dort waren Pavillons aufgebaut und ein großes Buffet. Hier wurde noch mehr getanzt (hauptsächlich die Frauen und die Braut) und traditionell der Kuchen aufgeschnitten und besungen - Katta Keki hieß das Lied.
              Was mich etwas verwunderte war, dass das ganze Fest nur bis ca. 6 Uhr ging. Danach verabschiedeten sich alle Gäste relativ rasch. Und insgesamt hätte ich mir die Zeremonie noch ausgelassener vorgestellt – da schneiden die Deutschen dann im Vergleich gar nicht so schlecht ab.
              Am nächsten Tag nach der Hochzeit, haben wir nochmals einen Gottesdienst mit Anthony besucht. Das war für uns eher Pflichtprogramm und zum Schluss sogar etwas anstrengend, denn wir wurden von einem Kirchenmitglied fast schon missioniert und überredet doch auch der Kirchengemeinde beizutreten. Trotzdem war dieser Ausflug nach Mombasa und die Hochzeit ein tolles Erlebnis in die Kultur und die Gastfreundschaft der Kenianer einzutauchen.

              Destinations

              Most of the time, we could use the weekends to explore the country. I went on most of the trips with the others. On some trips, the others even had visitors from Germany with them. Here are some of the destinations:

              Diani Beach: Here we were exchange students, Ari, Jacob and Greta's visitor from Germany, a couple from Munich. In Diani Beach, we rented a large AirBnB that had the dimensions of a villa. There were enough rooms to accommodate up to 12 people. Diani Beach is a popular destination in Kenya and you could see that. There were always tourists on the beaches and in the restaurants and bars. What was also a common and not very nice sight were older young tourists strolling hand in hand with young locals across the beach. Not so nice, because sex tourism is not uncommon in Kenya.
              Very special in Diani Beach was the evening when Julien brought back his catch from a fishing trip. That evening, everyone had tuna steak from the grill.

              Watamu: In Watamu, Greta, her visitor from Germany and I stayed in an AirBnB. The others (Julien, Lara, Valeria, Ari and Jacob) arrived a little later and shared another accommodation. The way there is a bit long and difficult to reach by public transport. That's why we organised a driver for the way there. The way back, however, we took Matatu and co. again, as we knew the way and had more time. Like Diani Beach, Watamu was more touristy than Kilifi and also situated on the coast. Here, too, there were large hotel complexes and very nice beaches.
              A special little highlight here was the African Pool. A natural pool in the sea that looked like the outline of the continent of Africa when viewed from above. The way there was a bit adventurous, as we had to go through an abandoned hotel complex and met former employees on the way. They immediately wanted to show us around and never let us out of their sight. Also on the grounds that this area was not so safe. It was a bit sad to see how these people no longer had a job after the hotel was abandoned and yet they held the fort.
              When we arrived at the Africa Pool, the pool was unfortunately already occupied by teenagers. Therefore, and because we were accompanied, we did not swim there. We gave one of the guides a small tip and continued our walk on the beach. We never felt unsafe.

              Malindi: We were only in Malindi for one day. We extended our visa there. Sometimes this also works when you leave Kenya and enter Tanzania, for example. The regular way to extend your tourist visa, however, is at the Immigration Office in Malindi.
              Our fears of a bureaucratic disaster were quickly dispelled when Greta, Julien and I had an extension of our visa in our pockets after 15 minutes and almost 20 euros. After that, we did some sightseeing in the city. We stopped at a stretch of beach, but it didn't inspire us. The sand glistened golden, but the beach was covered with algae and the water was not very clean either. This could be due to the season or the section.
              That's why we visited two more museums. The first museum was about the history of a sea monster that was caught off the coast of Kenya, the exhibition was nicely done and you saw everything once in about 15 minutes. The second museum was more classical and gave an insight into Kenya's history.
              In Malindi, Vincent, a fellow student from the university, accompanied us. He not only showed us the town and a great place to eat, but also showed us his shop. He has set up a small shop in Malindi where he customises T-shirts and other clothing with screen prints. We were all quite impressed by this, so we immediately ordered various things from him - in any case, special souvenirs for the relatives at home.
              He then sent us the items directly to the university via Matatu Courier.

              Mombasa: I wasn't in Mombasa just once. Like any big city, Mombasa is a hub for all kinds of things. The first time I was in Mombasa was when Greta, Paula and I were invited by Anthony to a wedding. That was pretty much at the beginning of the exchange, so everything was still new and exciting for us. Luckily, Anthony accompanied us from Kilifi. Together we went to Mombasa with a matatu. Before the wedding, we were all very excited because we couldn't estimate what was in store for us. We also received more and more information, for example that there are colour mottos at Kenyan weddings, which the guests should follow. But again, the Kenyan calmness applied. Who comes how or what is given is secondary. The most important thing is that everyone feels comfortable. So, due to a lack of alternatives, I decided to wear shorts and a shirt.
              The wedding itself was very nice. First there was a ceremony in a church in Mombasa. There was singing and a priest preached. Afterwards, the whole wedding party went to a nearby old school grounds. There were pavilions set up and a big buffet. Here there was more dancing (mainly the women and the bride) and traditionally the cake was cut and sung to - Katta Keki was the name of the song.
              What surprised me a bit was that the whole party only went on until about 6 o'clock. After that, all the guests said goodbye relatively quickly. And all in all, I would have imagined the ceremony to be even more exuberant - in comparison, the Germans don't do so badly.

              The next day after the wedding, we attended another church service with Anthony. This was rather a compulsory programme for us and in the end even a bit exhausting, because we were almost proselytised by a church member and persuaded to join the church congregation.
              Nevertheless, this trip to Mombasa and the wedding was a great experience to immerse ourselves in the culture and hospitality of the Kenyans.

              • Q & A

                Zum Schluss möchte ich hier noch ein Q&A aufführen. Ich denke das ist eine gute Möglichkeit um einen groben Überblick zu schaffen und sich vielleicht noch ein paar Tips und Tricks rauszuziehen. Ursprünglich war das Q&A für das Bade-Württemberg Stipendium gedacht. Aber auch andere nützliche Infos habe ich hier verfasst.

                Hatten Sie vor Ihrer Abreise oder im Ausland Kontakt zu anderen Stipendiaten/-innen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs?
                Vor Abreise hatte ich Kontakt zu zwei Stipendiatinnen des Baden-Württemberg-Stipendiums. Die zwei Studentinnen hatten ebenfalls ein Auslandssemester in Kenia absolviert, jedoch ein Jahr zuvor. Beide sind im selben Studiengang wie ich immatrikuliert, sind jedoch in ihrem Studium bereits ein Semester weiter vorangeschritten. Durch den Informationsaustausch konnte ich vorab hilfreiche Details zu Stipendium und Auslandssaufenthalt erhalten. Beide Kommilitoninnen haben in einer Kick-Off-Veranstaltungen für meinen Masterstudiengang an meiner Universität über ihren Auslandsaufenthalt und die dadurch gesammelten Erfahrungen berichtet und konnten dadurch einen wichtigen Beitrag leisten, um neue Studierende für diese Chance zu begeistern.


                STUDIUM AN DER GASTUNIVERSITÄT

                An welcher Hochschule haben Sie Ihr Auslandssemester verbracht? Warum haben Sie sich für diese Hochschule in diesem Land entschieden?
                Das Auslandssemester habe ich an der Pwani University in Kilifi absolviert. Die Universität ist an der Ostküste Kenias verortet und ca. eineinhalb Stunden Fahrt mit dem Auto von Mombasa entfernt.
                Die Entscheidung für die Uni, ergab sich u.a. aus dem Verlauf des Semesters in Deutschland. Denn hier hatten wir die Möglichkeit an einem Projekt teilzunehmen, dass Frauen in Kenia unterstützt. Der Verein, der sich um die Frauen bemüht, ist ebenfalls in Kilifi, genauso wie einige Personen an der Pwani University ebenfalls sehr in dem Verein engagiert.
                Zusätzlich gab es zu Beginn des Semesters eine Einführungsveranstaltung, die alle Vorzüge der Universität und dieses Landes darstellte.

                Gab es große Unterschiede zu Ihrer Heimathochschule? Inwiefern?
                Die Unterschiede waren in den verschiedensten Bereichen zu finden. Aber es gab auch Gemeinsamkeiten. Unterschiede waren bereits an den räumlichen Einrichtungen auszumachen. Die Universität in Kenia war sehr schulisch aufgebaut. Die Lehrräume zum Beispiel waren wir Klassenzimmer mit festen Sitzreihen und hochklappbaren Tischplatten. An meiner Heimathochschule gibt es solche Räume auch, jedoch gibt es ebenfalls viele Räume mit einer freien Sitzordnung und frei platzierbaren Tischen im Raum. Dadurch wird meiner Meinung nach, der Austausch mehr gefördert, was vor allem bei Projektarbeiten oder Gruppendiskussionen förderlich ist.
                Insgesamt wurde an der Austauschuniversität mehr Gebrauch von Frontalunterricht genommen. D.h. die Professoren haben ihre Inhalte vor der Klasse präsentiert und mitunter auch diktiert. Trotzdem gab es auch hier stellenweise Platz für Fragen und Diskussionen, nur nicht so ausgeprägt wie in Deutschland.
                Ein weiterer Punkt waren die Termintreue. Das Universitätssystem in Kenia, war selten termintreu. Dies begann bei dem Start der Vorlesungen, die einen Monat später als geplant begannen und endete mit den Prüfungen, die ebenfalls sehr spontan abgesagt und verschoben wurden.
                An meiner Heimatuniversität bin ich meistens an feste Termine gebunden. Und nichtsdestotrotz war das Studieren an der Auslandsuniversität, hat man sich erst einmal mit den Unterschieden befasst und angefreundet, sehr angenehm und eine Bereicherung für den eigenen Horizont.

                Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
                Zunächst einmal war es wichtig gewisse Gesundheitliche Vorkehrungen zu treffen. Denn diese benötigen mitunter lange Vorlaufzeit. In Kenia gibt es einige Krankheiten die in Deutschland nicht (mehr) verbreitet sind und deswegen auch meistens keiner Beachtung benötigen. Bei einer Reise in exotische Länder ist es jedoch immer ratsam sich über die Krankheitslage zu informieren.
                So war dies auch ein wichtiger Schritt vor meiner Abreise nach Kenia. Dazu kann ich sehr empfehlen zu einem fachkundigen Arzt zu gehen. In meinem Fall war dies das Tropeninstitut in München.
                Glücklicherweise habe ich schon in frühen Kindertagen die wichtigsten Impfungen bekommen und musste für Kenia nur noch wenige nachholen. Auch die nicht für Deutschland übliche aber für manche Länder sehr wichtige Gelbfieberimpfung hatte ich bereits. Diese Impfung ist für manche Länder vorgeschrieben, um überhaupt eine Einreise zu ermöglichen, zum Glück hält sie aber ein Leben lang.Zusätzlich zu den Impfungen bietet es sich an eine Malaria-Profilaxe in Erwägung zu ziehen.

                Würden Sie die Gasthochschule weiterempfehlen? Warum oder warum nicht?
                Auf jeden Fall würde ich die Gasthochschule weiterempfehlen. Einen großen Teil dazu beigetragen haben die verantwortlichen Personen. Obwohl viele bürokratische Schritte an der Gasthochschule langwierig und undurchsichtig sind, sitzen an vielen wichtigen Positionen die richtigen Verantwortlichen. Der Empfang war äußerst warm und herzlich. Außerdem sind die Unterkünfte für Studierende direkt auf dem Campusgelände ein großer Vorteil, da dies ein äußerst sicherer und zugleich zentral gelegener Ort ist.
                Außerdem bietet die Universität alle nötigen Ausstattungsmerkmale. Dies reicht von Computer-Räumen, über Laborequipment bis hin zu einer Mensa oder einer eigenen Farm auf dem Campusgelände.

                LEBEN IM GASTLAND

                Ist es Ihnen schwergefallen, sich in Ihrem Gastland einzufinden? Was hat Sie am meisten überrascht?
                Die Eingewöhnung ging schneller und einfacher als gedacht. Zum einen lag das bestimmt an der Gruppengröße an Austauschstudierenden. Ich bin in einer Gruppe mit fünf Kommilitonen von Karlsruhe nach Kenia gereist. Durch diese große Gruppe war es nie schwierig Anschluss zu finden und Kontakt zu halten. Viele Aufgaben konnten wir gemeinsam meistern. Trotzdem hatte ich auch Kontakt zu Einheimischen und auch diese waren äußerst hilfsbereit und haben bei allen möglichen Herausforderungen geholfen. Dies hat beim Zurechtfinden auf dem Campus begonnen und ging bis zum Einrichten einer SIM-Karte oder auch dem Einkaufen auf dem Markt.

                Welches Erlebnis ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
                Es gibt so viele Momente, die mir hoffentlich auf ewig im Gedächtnis bleiben werden. Eines meiner persönlichen Highlights war jedoch die erste Safari. Diese habe ich zusammen mit meinen Komilitonen aus Karlsruhe unternommen. Nicht nur wir fünf Austauschstudierenden waren dabei sondern auch noch Freunde und Bekannte.
                Dabei standen insgesamt vier Tage und drei Nationalparks auf dem Plan. Mit Tsavo East, Tsavo West und Amboseli standen mitunter die größten Nationalparks des Landes auf dem Programm. Eine solche Safari stand bei mir schon seit langer Zeit sehr weit oben auf der Prioritätenliste und ich bin sehr glücklich, dass dieser Wunsch in Kenia erfüllt werden konnte. Nicht nur die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, sondern auch die beeindruckende Landschaft bestaunen zu können, waren Erlebnisse, die auf ewig in Erinnerung bleiben werden.
                Aber auch viele Momente und Gefühle werden mich lange begleiten, wie zum Beispiel die Hochzeit von neu kennengelernten Bekannten, der wöchentliche Einkauf auf dem Markt oder die langen Spaziergänge am Strand.

                Welchen Tipp würden Sie anderen Stipendiatinnen oder Stipendiaten geben, die in dieses Gastland reisen?
                Man sollte versuchen die Reise so unvoreingenommen wie möglich anzutreten. Klar ist auch, dass man offen für neue Eindrücke sein sollte. Die Kultur in Kenia unterscheidet sich oft von der deutschen. Ich habe die Menschen vor Ort als offener, freundlicher und meist auch neugieriger kennengelernt. In manchen Situationen kann diese offene, aktive Art etwas einschüchternd sein, aber wenn man sich dieser Kultur öffnet und seine Bedenken zur Seite stellt, sind die Erfahrungen, die gesammelt werden können Gold wert.

                PERSÖNLICHES FAZIT UND AUSBLICK

                Welche Erwartungen hatten Sie an das Studium im Ausland? Haben sich diese erfüllt?
                Ich hatte geringe Erwartungen und wollte alles auf mich zukommen lassen. Ganz unvoreingenommen und ohne die Angst enttäuscht zu werden. Doch die Angst enttäuscht zu werden war völlig grundlos, da der Aufenthalt in Kenia, meine kühnsten Träume erfüllt hat.
                Vor allem über den engen Kontakt mit allen einheimischen bin ich sehr dankbar.
                Eine Erwartung hatte ich dann doch noch: ein entschleunigter Alltag. Und diese Erwartung hat sich definitiv erfüllt!

                Im Nachhinein betrachtet, was waren die wichtigsten Lessons Learned, die Sie aus dieser Zeit im Ausland für Ihr Leben mitnehmen?
                Es ist wichtig Dinge auf sich zukommen zu lassen. Andere Kulturen erfordern ein angepasstes Verhalten. Natürlich kann man den Menschen in der neuen Umgebung eigene kulturelle Erfahrungen näherbringen, aber es ist aus meiner Sicht nicht ratsam stur auf seinen Konventionen und Gewohnheiten zu beharren.
                Während meines Auslands waren die Menschen vor Ort sehr entspannt. Terminvereinbarungen werden nicht immer wahrgenommen. Aber anstatt der berühmten deutschen Pünktlichkeit stur die Treue zu schwören, war es hier oft von Vorteil die Dinge gelassen anzugehen und gegebenenfalls zu verschieben. Ich hoffe, dass ich einige dieser Lehren mit in meinen Alltag nehmen kann, auch wenn mir bewusst ist, dass es mit einer solchen Einstellung nicht immer leichter und angenehmer im teils hektischen Deutschland ist.

                Würden Sie das Baden-Württemberg-STIPENDIUM weiterempfehlen?
                Das Baden-Württemberg-Stipendium war eine großartige Unterstützung. Die einfache und schnelle Abwicklung von allem hat zusätzlich dazu beigetragen, dass ich das Stipendium jederzeit weiterempfehlen würde. Auch die zusätzlichen in Deutschland angebotenen Veranstaltungen sind nicht nur thematisch interessant, sondern perfekt, um sich breiter zu vernetzen. Und das über den Aufenthalt im Ausland hinaus.


                Finally, I would like to list a Q&A here. I think it's a good way to get a rough overview and maybe pick up a few tips and tricks. Originally, the Q&A was intended for the Baden-Württemberg scholarship. But I have also included other useful information here.

                Did you have any contact with other scholarship holders of the Baden-Württemberg-STIPENDIUM before your departure or abroad?
                Before I left, I was in contact with two Baden-Württemberg scholarship holders. The two students had also completed a semester abroad in Kenya, but a year earlier. Both are enrolled in the same degree programme as me, but are already one semester further advanced in their studies. Through the exchange of information, I was able to get helpful details in advance about the scholarship and the stay abroad. Both fellow students reported on their stay abroad and the experiences they had gained in a kick-off event for my Master's programme at my university, and were thus able to make an important contribution to inspiring new students to take advantage of this opportunity.

                STUDYING AT THE HOST UNIVERSITY

                At which university did you spend your semester abroad? Why did you choose this university in this country?
                I spent my semester abroad at Pwani University in Kilifi. The university is located on the east coast of Kenya and about an hour and a half drive from Mombasa.
                The decision to go to this university was partly due to the course of the semester in Germany. Here we had the opportunity to participate in a project that supports women in Kenya. The association that supports the women is also in Kilifi, and some people at Pwani University are also very involved in the association.
                In addition, there was an introductory event at the beginning of the semester that presented all the advantages of the university and this country.

                Were there any major differences from your home university? In what way?
                The differences were to be found in a wide variety of areas. But there were also similarities. Differences could already be seen in the spatial facilities. The university in Kenya was very school-like. The teaching rooms, for example, were like classrooms with fixed rows of seats and fold-up desks. At my home university, there are also rooms like this, but there are also many rooms with a free seating arrangement and tables that can be placed anywhere in the room. In my opinion, this encourages more exchange, which is particularly beneficial for project work or group discussions.
                Overall, more use was made of frontal teaching at the exchange university. That is, the professors presented their content to the class and sometimes dictated it. Nevertheless, there was room for questions and discussions in places, but not as much as in Germany.
                Another point was the adherence to deadlines. The university system in Kenya was rarely punctual. This began with the lectures, which started a month later than planned, and ended with the exams, which were also cancelled and postponed very spontaneously.
                At my home university, I am usually bound to fixed deadlines. Nevertheless, once you got to grips with the differences and made friends, studying at the university abroad was very pleasant and enriched your horizons.

                How did you prepare for your stay abroad?
                First of all, it was important to take certain health precautions. Because these sometimes require a long lead time. In Kenya there are some diseases that are not (any longer) common in Germany and therefore usually do not need any attention. When travelling to exotic countries, however, it is always advisable to inform yourself about the disease situation.
                This was also an important step before I left for Kenya. I highly recommend going to an expert doctor. In my case, this was the Tropical Institute in Munich.
                Fortunately, I had already received the most important vaccinations in my early childhood and only had to catch up on a few for Kenya. I also had the yellow fever vaccination, which is not common in Germany but very important for some countries. This vaccination is mandatory for some countries in order to enter the country, but fortunately it lasts a lifetime. In addition to the vaccinations, it is a good idea to consider a malaria profilaxis.

                Would you recommend the host university to others? Why or why not?
                I would definitely recommend the host university. The people in charge played a big part in this. Although many bureaucratic steps at the host university are lengthy and opaque, the right people are in charge of many important positions. The reception was extremely warm and cordial. In addition, the accommodation for students directly on the campus grounds is a great advantage, as this is an extremely safe and at the same time centrally located place.
                In addition, the university offers all the necessary amenities. This ranges from computer rooms and laboratory equipment to a canteen or its own farm on the campus grounds.

                LIVING IN THE HOST COUNTRY
                Did you find it difficult to settle into your host country? What surprised you the most?
                Settling in was quicker and easier than I thought. On the one hand, that was definitely due to the size of the group of exchange students. I travelled from Karlsruhe to Kenya in a group of five fellow students. Because of this large group, it was never difficult to make friends and keep in touch. We were able to master many tasks together. Nevertheless, I also had contact with locals and they were extremely helpful and helped with all kinds of challenges. This started with finding my way around the campus and went all the way to setting up a SIM card or even shopping at the market.

                What is the most memorable experience for you?
                There are so many moments that I hope will stay with me forever. One of my personal highlights, however, was my first safari. I went on it together with my fellow students from Karlsruhe. Not only the five of us exchange students were there, but also friends and acquaintances.
                We had a total of four days and three national parks on the agenda. With Tsavo East, Tsavo West and Amboseli, the largest national parks in the country were on the programme. A safari like this had been high on my list of priorities for a long time and I am very happy that this wish could be fulfilled in Kenya. Not only observing the animals in their natural habitat, but also marvelling at the impressive landscape were experiences that will remain in my memory forever.
                But many moments and feelings will also stay with me for a long time, such as the wedding of new acquaintances, the weekly shopping at the market or the long walks on the beach.

                What tip would you give to other scholarship holders travelling to this host country?
                You should try to start the trip as unbiased as possible. It is also clear that you should be open to new impressions. The culture in Kenya is often different from that in Germany. I have found the local people to be more open, friendlier and usually also more curious. In some situations, this open, active nature can be a little intimidating, but if you open yourself up to this culture and put your reservations to one side, the experiences that can be gained are worth their weight in gold.

                PERSONAL CONCLUSION AND FUTURE OUTLOOK

                What expectations did you have of studying abroad? Have they been fulfilled?
                I had low expectations and wanted to let everything come to me. Completely unprejudiced and without the fear of being disappointed. But the fear of being disappointed was completely groundless, because the stay in Kenya fulfilled my wildest dreams.
                I am especially grateful for the close contact with all the local people.
                I still had one expectation: a decelerated everyday life. And this expectation has definitely been fulfilled!

                In retrospect, what were the most important lessons you learned for your life from this time abroad?
                It is important to let things come to you. Other cultures require adapted behaviour. Of course, you can introduce people to your own cultural experiences in the new environment, but from my point of view it is not advisable to stubbornly insist on your conventions and habits.
                During my time abroad, the local people were very relaxed. Appointments are not always kept. But instead of stubbornly swearing allegiance to the famous German punctuality, it was often advantageous here to approach things calmly and postpone them if necessary. I hope that I can take some of these lessons with me into my everyday life, even though I am aware that with such an attitude it is not always easier and more pleasant in sometimes hectic Germany.

                Would you recommend the Baden-Württemberg-STIPENDIUM to others?
                The Baden-Württemberg Scholarship was a great support. The simple and quick handling of everything has additionally contributed to the fact that I would recommend the scholarship to others at any time. The additional events offered in Germany are also not only thematically interesting, but perfect for networking more broadly. And that goes beyond the stay abroad.

                • Fazit / Conclusion

                  Für mich steht fest, dass ich diese 5 Monate nie vergessen werde. Nicht nur, dass ich wundervolle Menschen kennenlernen durfte, ich konnte mich auch ganz neu in ein Land und einen Kontinent verlieben. Da ich schon des Öfteren in Nigeria war, habe ich gedacht, dass Kenia in etwa genauso sein wird. Aber da habe ich mich getäuscht.
                  In Kenia habe ich mich sofort willkommen und stets sicherer als erwartet gefühlt. Auch das rumreisen war deutlich entspannter als gedacht. Wenn man vor hat einen längeren Zeitraum in diesem Land zu verweilen, ist der wichtigste Tipp den ich geben kann, sich zu öffnen, zu entspannen und treiben zu lassen. Denn mit Hektik und seinen eignen Vorstellungen von richtig und ordentlich reibt man isch nur auf.
                  Die Erfahrungen, die ich während des Austausches sammeln konnte, werde ich hoffentlich immer in mir tragen können. Auch wenn man einmal zu Hause angekommen, natürlich dazu verleitet ist, wieder in gewohnte Muster zu verfallen.


                  For me it is certain that I will never forget these 5 months. Not only did I get to meet wonderful people, I also fell in love with a country and a continent all over again. Having been to Nigeria many times before, I thought that Kenya would be more or less the same. But I was wrong.
                  In Kenya, I immediately felt welcome and always safer than expected. Travelling around was also much more relaxed than I thought. If you plan to stay in this country for a longer period of time, the most important tip I can give is to open up, relax and let yourself drift. Because with hectic and your own ideas of what is right and proper, you only wear yourself out.
                  I hope I will always be able to carry the experiences I had during the exchange with me. Even if once you arrive home, you are naturally tempted to fall back into familiar patterns.